Finanzen

EU gibt Pläne zur Zerschlagung von Großbanken auf

Die EU hat die Pläne für eine Abtrennung der spekulativen Handelsgeschäfte bei Großbanken aufgegeben.
28.10.2017 21:28
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Kommission hat die seit Jahren im Rahmen der sogenannten Liikanen-Kommission diskutierten Pläne aufgegeben. Die Pläne sahen vor, dass große Banken den spekulativen Handel mit Wertpapieren und ihre Investment-Tätigkeiten vom traditionellen Kundengeschäft abspalten müssen, damit die Sparer im Falle einer Insolvenz nicht zur Kasse gebeten werden können.

Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte am Dienstag, dass es „keine zu erwartende Einigung“ bei dem Vorhaben geben werde, berichtet Bloomberg. Begründet wurde die Aufgabe damit, dass neue finanzpolitische Regulierungsvorschriften in anderen Bereichen das Vorhaben nicht mehr nötig erscheinen ließen.

„Das hauptsächliche Ziel des Vorschlags – die Stärkung der Finanzstabilität – wurde zwischenzeitlich von anderen regulatorischen Maßnahmen im Bankensektor erreicht“, sagte die Sprecherin. „Die Welt hat sich seit 2015, als die Vorschläge unterbreitet wurden, weitergedreht. Die Handelsaktivitäten der Großbanken sind heute kleiner, als sie vor der Krise waren.“

Diese Aussage ist bemerkenswert, weil sich das Volumen der Derivate und der Schulden im globalen Finanzsystem seit der Finanzkrise deutlich erhöht hat und die Aktivitäten der Großbanken – und damit auch die Risiken – durch die Vernetzung aufs engste miteinander verbunden sind.

Zudem hat sich beispielsweise durch die Interventionen der italienischen Regierung bei Krisenbanken wie Monte Paschi gezeigt, dass auf EU-Ebene beschlossene Gesetze zur Bankenabwicklung (im konkreten Fall das sogenannte Bail-in) von einzelnen Mitgliedsstaaten umgangen werden können, ohne dass Konsequenzen zu befürchten sind. Es stellt sich deshalb die Frage, inwieweit sich die von der Kommission beschriebene Sicherung der Finanzstabilität in Europa auf Grundlage des derzeit gültigen Regelwerks gewährleisten lässt.

Zuletzt hatte Trumps Berater Steve Bannon die Einführung des Trennbanken-Systems gefordert. Allerdings hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump im Hinblick auf eine Reform der Wall Street-Banken wenig getan. Bannon ist als Chefstratege des Weißen Hauses nach nicht einmal einem Jahr im Amt ausgeschieden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nach Telefonat mit Putin: Trump bringt Friedensgespräche im Vatikan ins Spiel
19.05.2025

Donald Trump plant überraschend Gespräche zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan. Kommt es jetzt zum Durchbruch im Ukraine-Krieg...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zum Wochenstart erreicht
19.05.2025

Der DAX erreicht ein neues Rekordhoch und überrascht Anleger mit starker Dynamik. Doch was steckt hinter dem Höhenflug am Aktienmarkt –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor dem Kassensturz: Schuldenkollaps rückt näher - was bedeutet das für die globale Wirtschaft?
19.05.2025

Die USA taumeln auf einen finanziellen Abgrund zu: Moody’s entzieht der Supermacht das Top-Rating, Investoren fliehen, und der Kongress...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräftemangel trotz Zuwanderung: Warum gibt es aktuell fast 3 Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss?
19.05.2025

Fast 3 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen Berufsabschluss – das zeigt der aktuelle Berufsbildungsbericht. Tendenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt nach US-Herabstufung: Wie Anleger jetzt reagieren sollten
19.05.2025

Der Goldpreis zieht nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit spürbar an. Was bedeutet das für Anleger? Droht eine neue...

DWN
Politik
Politik Abschaffung des Acht-Stunden-Arbeitstag: Merz plant, die Deutschen zu mehr Arbeit zu motivieren
19.05.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Was eine Änderung des deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fünf Jahre nach Brexit: Neuer Kurs zwischen EU und London
19.05.2025

Fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich EU und Großbritannien wieder an – doch nicht ohne Reibung. Was bedeutet das für Handel,...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Vom Höhenflug zum Absturz – wie geht es jetzt weiter?
19.05.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine herbe Talfahrt erlebt. Noch vor wenigen Wochen galt das Papier als Gewinner des...