Der auf den Derivatehandel spezialisierte US-amerikanische Börsenbetreiber CME wird noch im laufenden Jahr Terminkontrakte für den Kauf und Verkauf der Kryptowährung Bitcoin einführen. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, wird der Terminkontrakt in US-Dollar abgewickelt werden und auf einem täglich zu bestimmenden Referenzkurs basieren.
„Angesichts des wachsenden Interesses unserer Kunden am expandierenden Markt für Kryptowährungen haben wir uns entschlossen, den Terminkontrakt einzuführen“, wird der Vorstandsvorsitzende von CME, Terry Duffy, zitiert. „Als weltgrößter regulierter Marktplatz für den Devisenhandel ist die CME Gruppe das natürliche Zuhause für dieses neue Vehikel, welches Investoren mit Transparenz, Preisfindung und Risikotransfermöglichkeiten versorgen wird.“
Nach Bekanntwerden der Pläne von CME stieg der Dollarkurs des Bitcoin auf ein neues Allzeithoch von fast 6.400 Dollar.
Das Geschäft mit Cybergeld boomt derzeit. Bitcoin ist das größte und bekannteste davon. Allein seit Jahresbeginn ist ihr Wert um 555 Prozent gestiegen – allerdings nicht ohne starke Schwankungen. So war der Kurs pro Bitcoin Mitte September auf 3000 Dollar eingebrochen, nach rund 5100 Dollar zu Beginn des Monats. Zuvor hatte der Chef der US-Großbank JP Morgan die Währung als „Betrug“ bezeichnet und die chinesischen Behörden verboten Börsengänge von Krypto-Währungen.
Für diese Währungen steht keine Regierung oder Zentralbank ein. Ihr Kurs wird allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer dafür komplexe Algorithmen berechnen. Da Beträge schnell und anonym transferiert werden können, ist das Geld auch für Nutzer interessant, die illegale Geschäften betreiben oder Kapitalkontrollen umgehen wollen. Gleichwohl beschäftigt sich inzwischen nahezu jede größere Bank weltweit mit dem Computergeld und der dahinter stehenden Technologie Blockchain.