Finanzen

US-Ermittler gegen Erdogan: Kurs der türkischen Lira bricht ein

Lesezeit: 1 min
03.11.2017 16:23
Der türkische Finanzmarkt ist unter Druck geraten. Der Kurs der Landeswährung Lira brach ein, die Renditen für Anleihen stiegen deutlich.
US-Ermittler gegen Erdogan: Kurs der türkischen Lira bricht ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Finanzmarkt der Türkei ist am Freitag unter Druck geraten. Ein wichtiger Faktor für die Unruhe, die sich in steigenden Renditen für Staatsanleihen des Landes sowie in einem Kurseinbruch der Lira bemerkbar machte, könnten Vorwürfe aus den USA sein.

Der Kurs der Lira war am Freitag eingebrochen. Am Nachmittag mussten für einen Euro zeitweise bis zu 4,50 Lira gezahlt werden und damit fast so viel wie Mitte Oktober, als die Lira auf ein Rekordtief gefallen war und bis zu 4,5211 Lira für einen Euro gezahlt werden mussten. Auch zum Dollar verlor die Lira deutlich und wurde am Nachmittag mit etwa 3,87 Lira gehandelt, nachdem der Kurs Anfang Oktober noch bei etwa 3,50 Lira lag.

Auch Anleihen des Landes gerieten unter Druck. Die Renditen zehnjähriger Papiere stiegen auf etwa 12,25 Prozent. Im Sommer lag das Renditeniveau noch bei etwa 10,5 Prozent.

Ein Hauptgrund für die gestiegene Vorsicht der Investoren könnten Berichte aus den USA sein, wonach Ermittler Beweise dafür gefunden hätten, dass der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan persönlich in einen Tauschhandel verstrickt gewesen sein könnte, der dem Iran eine Umgehung der US-Sanktionen in den vergangenen Jahren ermöglicht haben soll. Dabei soll es sich um ein kompliziertes Tauschgeschäft mit Gold und Erdöl gehandelt haben. Staatsanwälte in New York sollen Audio-Aufzeichnungen besitzen, aus denen die Unterstützung des Systems durch Erdogan hervorgehen soll, berichtet Bloomberg.

„Die Dokumente die jetzt im Zusammenhang mit dem festgenommenen türkisch-iranischen Goldhändler Reza Zarrab im Fall der Geldwäsche- und Sanktionsermittlungen aufgetaucht sind, könnten die Beziehung der USA zur Türkei weiter verkomplizieren“, schreibt Bloomberg.

Als weitere Ursache für die Kursverluste zum Wochenschluss gelten zudem neue Daten zur Preisentwicklung in der Türkei. Im Oktober lag die Inflation bei 11,9 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit Juli 2008. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten nur mit einer Teuerung von 11,5 Prozent gerechnet.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...

DWN
Politik
Politik „Im Sinne der USA“: Warum ein Investor aus Miami Nord Stream 2 kaufen möchte
02.01.2025

Der potenzielle Nord Stream 2 Investor Stephen Lynch möchte die Pipeline kaufen. Dies sei im Interesse der USA. Kann der Kauf der...