Russland und die USA haben nach eigenen Angaben einen Bombenanschlag in St. Petersburg verhindert. Das Präsidialamt in Moskau erklärte am Sonntag, vom US-Geheimdienst CIA zur Verfügung gestellte Informationen hätten es ermöglicht, die mutmaßlichen Attentäter festzunehmen. Der Anschlag sollte auf die Kasaner Kathedrale im Zentrum von Russlands zweitgrößter Stadt verübt werden. Präsident Wladimir Putin habe sich in einem Telefonat bei seinem US-Kollegen Donald Trump bedankt. Sollten die russischen Sicherheitsbehörden Kenntnisse über Attentatsplanungen in den USA gewinnen, würden sie diese im Gegenzug den USA zur Verfügung stellen.
Ob es wirklich Anschlagspläne gegeben hat, ist unabhängig nicht zu überprüfen. Der politische Gehalt der Meldung deutet jedoch darauf hin, dass der neue CIA-Chef Mike Pompeo vom harten Anti-Russland-Kurs seiner Vorgänger abgehen will. Russland und die USA kooperieren auch eng in Syrien, wo Trump erst vor kurzem die Lieferung von Waffen an Söldner über die CIA gestoppt hatte. Die Zusammenarbeit hatte bereits unter Obama begonnen. Obama hatte in einem Interview gesagt, dass die Kriegsführung über von den USA finanzierte Söldner nicht erfolgreich gewesen sei. Wirklich durchsetzen konnte sich Obama jedoch nicht. Mit dem militärischen Eingreifen der Russen hatte sich die Lage jedoch grundlegend geändert. Heute ist das Pentagon für den Syrien-Krieg federführend zuständig und nicht mehr die CIA.
Das US-Präsidialamt bestätigte später die Hilfe und erklärte, es hätten "viele Menschen getötet werden können". Der Vorfall sei "ein Bespiel für die guten Dinge, die geschehen können, wenn unsere Länder zusammenarbeiten". Angaben zu den mutmaßlichen Attentätern wurden nicht gemacht. Russische Medien hatten in der vergangenen Woche berichtet, Sicherheitskräfte hätten einen am 16. Dezember geplanten Selbstmordanschlag der Extremisten-Miliz Islamischer Staat auf die Kathedrale verhindert. Das Gotteshaus ist bei Touristen beliebt.
Das Telefonat zwischen Putin und Trump war mindestens das zweite innerhalb weniger Tage: Die beiden Männer hatten am Donnerstag die Korea-Krise besprochen.