Politik

Iran plant Privatisierung aller Energie-Firmen

Der Iran will seine staatlichen Unternehmen im Energiesektor privatisieren, um die neuen US-Sanktionen ins Leere laufen zu lassen.
12.02.2018 17:11
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der iranische Präsident Hasan Rouhani hat angeordnet, dass die iranische Revolutionsgarde (IRGC) und das iranische Militär ihre Vermögenswerte, die sie im Öl- und Gassektor halten, veräußern sollen. Dieser Schritt sei notwendig, um die iranische Wirtschaft zu retten, zitiert Bloomberg Rouhani.

„Nicht nur die Sozialversicherungsanstalt, sondern alle staatlichen Sektoren, einschließlich der Banken, müssen ihre Geschäftsbetriebe veräußern. Dies ist die einzige Möglichkeit, die Wirtschaft des Landes zu retten. Regierungsbeamte, NGOs, die Streitkräfte und andere – jeder muss seine kommerziellen Geschäfte veräußern”, meint Rouhani. Mögliche neue US-Sanktionen gegen die IRGC und die daran ausgerichteten Institutionen werden in Kürze erwartet, was sich direkt negativ auf die ausländischen Direktinvestitionen in der iranischen Wirtschaft auswirken würde. Der iranische Präsident versucht, mit der Privatisierung von staatlich gehaltenen Vermögenswerten mögliche US-Sanktionen ins Leere laufen zu lassen. Allerdings ist unklar, ob Rouhani sich gegenüber der IRGC durchsetzen kann.

Oilprice.com berichtet: „Irans Präsident befürchtet eine konservative Gegenreaktion. Seine Beziehung zu Khamenei – wohl der wahre Machthaber des Iran – hat sich abgekühlt. Die laufenden Diskussionen über einen möglichen Nachfolger des alternden, kranken Khamenei sind zu einem direkten Konflikt zwischen der Regierung Rouhani und den Anführern der Velayat-e Faqih, den harten Ayatollahs, geworden.”

Die Privatisierung von staatlichen Vermögenswerten im Öl- und Gassektor könnte zu einem Kapitalzufluss führen. Der Iran besitzt die weltweit größten nachgewiesenen Erdgasreserven. Die in Paris ansässige Total SA hat im Juli 2017 einen Vertrag unterzeichnet, um einen Teil des riesigen South Pars-Gasfeldes zu entwickeln. Es wurden Investitionen in Höhe von einer Milliarde Dollar zugesagt.

Total ist das einzige große westliche Energieunternehmen, das sich seit der Lockerung der Sanktionen bisher dazu verpflichtet hat, im Iran zu investieren.

Innerhalb der Energiewirtschaft des Landes werde sich die Veräußerung auf nachgelagerte Erdölprojekte, einschließlich Raffinerien, petrochemische Anlagen und Lagereinrichtungen, konzentrieren, sagte Reza Padidar, Vorsitzender des Schiedsgerichts einer Handelsgruppe namens Society of Iranian Petroleum Industry Equipment Manufacturers Bloomberg. Der Plan wird bis zum 20. März ausgearbeitet und anschließend umgesetzt werden.

Das Programm wird sich auf Vermögenswerte konzentrieren, die Eigentum der Regierung oder von halbstaatlichen Einheiten sind. Beispielsweise werde derzeit die „Persische Golf-Stern-Raffinerie” von Khatam-al Anbiya, einem Konglomerat der IRGC, erweitert. Sobald die Bauarbeiten fertig sind, werde die Raffinerie verkauft werden, meint Padidar.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...