Finanzen

Apple will direkten Zugriff auf Kobalt-Reserven von Minen

Lesezeit: 1 min
21.02.2018 17:00
Der Wettbewerb um den Zugriff auf strategisch wichtige Rohstoffe verschärft sich. Apple will Kobalt künftig direkt von Minen beziehen.
Apple will direkten Zugriff auf Kobalt-Reserven von Minen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Wettbewerb zwischen großen Unternehmen um den bestmöglichen Zugriff auf wertvolle Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium verschärft sich. Wie Bloomberg berichtet, versucht Apple derzeit, Kobalt direkt von Minen zu beziehen und so seine Zulieferer und Zwischenhändler bewusst zu umgehen. Bislang überließ Apple den Kauf der Rohstoffe seinen Zulieferern.

Kobalt wird ebenso wie Lithium für den Bau von Batterien von Elektroautos oder Smartphones benötigt. In Smartphones werden durchschnittlich etwa 8 Gramm reines Kobalt verbaut – in Autobatterien sind es über 8 Kilogramm. Offenbar befürchtet das Unternehmen, den sicheren Zugriff auf die strategisch wichtigen Ressourcen zu verlieren. Etwa ein Viertel der weltweiten Kobalt-Nachfrage entfällt auf Smartphones und Apple gilt als einer der weltgrößten Endverbraucher.

Einer namentlich nicht genannten Quelle von Bloomberg zufolge verhandelt Apple seit etwa einem Jahr über einen mehrjährigen Liefervertrag. Das Volumen soll demnach jährlich mehrere tausend Tonnen betragen.

Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore bestätigte im vergangenen Jahr, dass der Tech-Riese zu mehreren Unternehmen gehöre, die über Kobalt-Lieferverträge verhandeln würden. BMW verkündete vor wenigen Wochen, dass man kurz vor Abschluss eines zehnjährigen Vertrages stehe.

Wie angespannt die Situation auf dem Markt ist, bekam vergangenes Jahr auch Volkswagen zu spüren. Der Wolfsburger Konzern scheiterte mit seinem Bestreben, einen fünfjährigen Liefervertrag für Kobalt auszuhandeln. Offenbar versuchten die Zwischenhändler damals, den Preis unverhältnismäßig in die Höhe zu treiben, weil sie künftig mit weiteren starken Preissteigerungen rechnen.

Der Preis für das seltene Metall hatte sich in den vergangenen 18 Monaten auf aktuell etwa 80.000 Dollar pro metrische Tonne verdreifacht. Die Demokratische Republik Kongo nimmt eine dominante Position auf dem Weltmarkt ein – sie liefert etwa zwei Drittel des Rohstoffes. Weil der Rohstoff dort aber unter teilweise katastrophalen Bedingungen abgebaut wird, gerieten Apple und Samsung im vergangenen Jahr in den Blick der Öffentlichkeit. Apple zufolge verwendet der Konzern deshalb keinerlei Kobalt aus kleinen Minen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...