Finanzen

Finanz-Investoren setzen auf deutsche Unternehmen

Finanzinvestoren haben 2017 so viel Kapital in deutsche Unternehmen investiert, wie nie zuvor.
03.03.2018 18:13
Lesezeit: 1 min

Beteiligungsgesellschaften haben im vergangenen Jahr so viel Geld in deutsche Unternehmen investiert wie noch nie zuvor. Insgesamt hätten sie 11,3 Milliarden Euro in rund 1.100 Unternehmen investiert, gab der Branchenverband BVK am Montag bekannt. Das seien zwei Drittel mehr als im Jahr davor.

„Da spielten Einmaleffekte eine Rolle. Aber durch das Niedrigzinsumfeld erlangt Private Equity auch neue Attraktivität“, sagte der Sprecher des Vorstands des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Joachim von Ribbentrop.

Zu den größten Verträgen des vergangenen Jahres gehörten der rund fünf Milliarden Euro schwere Kauf der Pharmafirma Stada durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven sowie die Akquisition des Industriekeramik-Herstellers Ceramtec durch BC Partners. „Wir rechnen 2018 mit einem stabilen Jahr“, sagte Ribbentrop. Aber ein Rekordergebnis wie im vergangenen Jahr werde wohl nicht eingefahren.

Zugleich richtete sich der BVK mit Forderungen an die Politik. „Unser Wunsch ist, dass alle Punkte aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden. Dann hätten wir viel erreicht“, sagte BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs. Es werde sicherlich eine Herausforderung, wenn Finanz- und Wirtschaftsministerium eine andere Farbe trügen. Union und SPD planen unter anderem eine steuerliche Forschungsförderung und wollen die Bedingungen für Wagniskapital verbessern. Ferner wollen sie den Invest-Zuschuss ausweiten. Bislang wird auf Investitionen in Wagniskapital von bis zu 500.000 Euro im Jahr ein Zuschuss von 20 Prozent gezahlt. „Der Invest-Zuschuss und die Auflage eines Zukunftsfonds Deutschland sind unsere Hauptthemen“, sagte Hinrichs. Im internationalen Vergleich sei hierzulande das Interesse von Pensionskassen und Versicherern an Wagniskapitalinvestitionen gering. Daran könne ein solcher Zukunftsfonds etwas ändern. In Dänemark sei dies beispielsweise gelungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg ohne Inflation: Wie Israel das ökonomische Tabu bricht
18.06.2025

Israel führt Krieg, pumpt Milliarden in Rüstung und treibt die Geldmenge nach oben – doch die Inflation bleibt aus. Ist alles, was wir...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wehrpflicht? Nur jeder dritte Deutsche würde heute Wehrdienst leisten
18.06.2025

Die Nato drängt: Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie soll die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Raus ist raus: Russland droht westlichen Firmen mit Rückkehr-Verbot
18.06.2025

Westliche Konzerne wollten erst raus – und nun leise zurück nach Russland? Die Regierung macht dicht: Rückkaufrechte gestrichen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
18.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis und Platinpreis explodieren – verdrängen diese Metalle bald das Gold als Krisenwährung?
18.06.2025

Der Silberpreis und der Platinpreis schießen in die Höhe – und Anleger wenden sich zunehmend vom teuren Gold ab. Droht dem einstigen...

DWN
Politik
Politik Diäten, Rente und Pflege - was sich im Juli ändert
18.06.2025

Gerade in der Urlaubszeit wäre mehr Geld auf dem Konto ein Traum: Für wen ab Juli mehr drin ist und welche Fristen Sie beachten sollten.

DWN
Politik
Politik Neuer BND-Chef wird Martin Jäger - bisher deutscher Botschafter der Ukraine
18.06.2025

Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes. BND-Präsident Bruno Kahl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstundenabbau: Ansammeln von Überstunden - Welche Rechte haben Arbeitgeber?
18.06.2025

Das Überstundenvolumen liegt in Deutschland, auch ohne steuerfreie Überstunden, auf einem hohen Niveau: 2024 wurden 1,2 Milliarden...