Politik

Kaspersky verlegt operatives Geschäft in die Schweiz

Die Antivirus-Softwarefirma Kaspersky verlegt große Teile ihrer Infrastruktur in die Schweiz.
15.05.2018 17:23
Lesezeit: 1 min

Die russische Antivirus-Softwarefirma Kaspersky verlegt große Teile ihrer Infrastruktur und ihres operativen Geschäfts in die Schweiz. Der Umzug umfasse die Speicherung und Weiterverarbeitung von Kundendaten sowie die Software-Produktion, erklärte das Unternehmen am Dienstag in einer Mitteilung. Zudem werde die Firma ihre Aktivitäten von einer unabhängigen Instanz in der Schweiz überwachen lassen, um „vollständige Transparenz und Integrität zu gewährleisten“.

Die Firma, deren Software weltweit etwa 400 Millionen Computer schützt, kämpft mit dem Schritt gegen Anschuldigungen, dem Kreml mit einprogrammierten „Hintertürchen“ bei der Spionage zu helfen. Die US-Regierung verbot ihren Mitarbeitern wegen angeblicher Sicherheitsbedenken vergangenes Jahr Kasperskys Antivirus-Software zu nutzen.

Am Montag gab zudem die niederländische Regierung bekannt, künftig auf Kaspersky zu verzichten. „Um die nationale Sicherheit zu gewährleisten“, werde „die Nutzung schrittweise“ beendet, erklärte das Sicherheitsministerium in Den Haag. Es bestehe ein „ernsthaftes Sicherheitsrisiko“, dass „die russische Regierung von Firmen wie Kaspersky verlangt, mit Moskau zu kooperieren“.

Kaspersky bedauerte die Entscheidung und beteuerte erneut, „nie der Regierung mit ihrer Cyberspionage“ geholfen zu haben. Vielmehr sei die Firma ein Opfer in einem „geopolitischen Kampf“. Bis zum Ende des Jahres soll die Produktion der Antivirus-Software nach Zürich umgezogen sein. Die Software-Entwicklung soll weiter in Russland ansässig bleiben, sagte ein Kaspersky-Vorstand der AFP.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Fisch ohne Fang: Wie das Startup Bluu Seafood Fischstäbchen neu denkt
14.02.2025

Wie das Food-Biotech-Startup Bluu Seafood zellbasierten Fisch zu einer marktfähigen Alternative zu Fischstäbchen, Sashimi und Co. machen...

DWN
Politik
Politik Vance nutzt Sicherheitskonferenz-Rede für beispiellose Schelte gegen Europa
14.02.2025

US-Vizepräsident J.D. Vance setzte bei der Münchner Sicherheitskonferenz zu einer beispiellosen Schelte gegen Europa an. Er beklagte in...

DWN
Technologie
Technologie Elektronische Patientenakte ab 2025? Bundesweite Einführung aus Sicherheitsbedenken verschoben
14.02.2025

Ab Samstag (15. Februar) sollte die elektronische Patientenakte für alle gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland eingeführt werden....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: 2025 könnten Steuerentlastungen winken - gibt es bald steuerfreie Überstunden?
14.02.2025

Überstunden steuerfrei ab 2025? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes: Sparprogramm schockt Betriebsrat - "Horrorliste" für Mercedes-Mitarbeiter
14.02.2025

Mercedes-Benz plant ein rigides Sparprogramm - bis 2027 sollen so fünf Milliarden Euro eingespart werden. Erste Details sind nun an die...

DWN
Politik
Politik Wilde Spekulationen vor Vance-Rede: Russen bereits in München gelandet?
14.02.2025

Vor der Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz sorgt Trumps Ankündigung einer russischen Teilnahme...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek: Wird der chinesische Wunderkonzern zur Rettung für Europas KI-Markt?
14.02.2025

China hat mit dem KI-Modell von DeepSeek ein leistungsstärkeres und vor allem kostengünstigeres Angebot als die US-Anbieter vorgelegt....

DWN
Politik
Politik Tschernobyl: AKW von russischer Drohne beschädigt
14.02.2025

Eine russische Drohne hat laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Schutzhülle des Tschernobyl-AKWs beschädigt. Das entstandene...