Finanzen

Steigende Hypotheken-Zinsen bringen US-Amerikaner in Bedrängnis

Lesezeit: 1 min
16.05.2018 17:33
Die Hypothekenzinsen in den USA steigen seit Jahresbeginn deutlich an. Insbesondere verschuldete Bürger könnten durch das steigende Zinsniveau in Bedrängnis geraten.
Steigende Hypotheken-Zinsen bringen US-Amerikaner in Bedrängnis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die durchschnittlichen Zinsen für Hypotheken in den USA steigen seit Jahresbeginn deutlich an. Wie Mortgage News Daily berichtet, müssen Kunden mit der höchsten Kreditwürdigkeit mindestens 4,875 Prozent Zinsen für Hypotheken mit 30 Jahren Laufzeit bezahlen. Kunden mit durchschnittlicher Bonität müssen 5 Prozent aufbringen.

Zu Jahresbeginn lagen die Zinsen noch bei etwa 4 Prozent – sie sind innerhalb von viereinhalb Monaten demnach um einen ganzen Prozentpunkt gestiegen. Ein Faktor für die deutliche Verteuerung von Hypotheken ist der Anstieg der Renditen von zehnjährigen US-Anleihen, welche eine Art Signalfunktion für das Zinsniveau zahlreicher Finanzprodukte innehaben.

Der Hauptgrund für den Anstieg ist jedoch die Straffung der Geldpolitik durch die US-Zentralbank Federal Reserve. Zuletzt wurden die Leitzinsen im März auf ein Niveau zwischen 1,5 und 1,75 Prozent gehievt, nachdem sie Ende 2015 noch bei null Prozent lagen. „Letztendlich ist der Grundtenor seit dem vergangenen September der, dass die Zinsen steigen werden. Die Akteure am Finanzmarkt schauen, ob dieser Grundtenor verändert wurde und trotz einiger Möglichkeiten einer geldpolitischen Lockerung (Handelskriege, Aktienverkäufe und gemischte Wirtschaftsdaten) wurde er nicht verändert. Die jetzigen Zinsanstiege unterstreichen den Ausblick steigender Zinsen“, wird ein Analyst von Daily Mortgage News Daily von CNBC zitiert.

„Der Anstieg der Hypothekenzinsen hätte zu keiner unpassenderen Zeit kommen können. Käufer haben schon jetzt Probleme, preiswerte Häuser zu finden während das Angebot in den meisten Märkten auf Rekordtiefs steht. Die Häuserpreise steigen nun so schnell wie seit vier Jahren nicht mehr und zeigen kein Anzeichen von Abkühlung“, schreibt CNBC.

Für Schuldner ist das steigende Zinsniveau in den USA riskant. Viele US-Amerikaner hatten in den vergangenen Jahren ihre Schulden deutlich erhöht und können sich mehreren Studien zufolge höhere Kosten nicht leisten. Das Problem ist zudem für die Volkswirtschaft der USA insgesamt relevant, weil der Konsum rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmachen.

Der Wohnungsmarkt in den USA hat sich im April überraschend abgekühlt. Die Zahl der begonnenen Neubauten fiel um 3,7 Prozent auf eine Jahresrate von 1,287 Millionen, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 1,31 Millionen gerechnet. Der Bau von Einfamilienhäusern, der einen Großteil des Marktes ausmacht, stagnierte nahezu. Das sehen viele Beobachter als Hinweis dafür, dass sich der Aufschwung am Bau abschwächt.

Ein Mangel an Immobilien sowie höhere Kosten für Baumaterialien hat die Preise für Wohnungen in den vergangenen Monaten hochgetrieben, was viele Käufer abschreckt. Die Zahl der Baugenehmigungen nahm deshalb im April ab, und zwar um 1,8 Prozent auf 1,352 Millionen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...