Finanzen

Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der Banca Carige tritt zurück

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und größte Aktionäre der italienischen Banca Carige ist zurückgetreten.
16.07.2018 17:45
Lesezeit: 1 min

Die italienische Banca Carige erklärte am Montag, dass ihr wichtigster Aktionär und stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Vittorio Malacalza, aufgrund anhaltender Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand über das Management der italienischen Bank und deren Führung als Direktor zurückgetreten sei.

Malacalza hält derzeit noch 20,6 Prozent an der Bank, nachdem er sich an mehreren Kapitalmaßnahmen beteiligt hatte.

Der Rücktritt von Malacalza, der nach der Ernennung eines neuen stellvertretenden Vorsitzenden auf einer bevorstehenden Aktionärsversammlung wirksam wird, folgt dem von Cariges Chairman Giuseppe Tesauro und anderen zwei Direktoren in diesem Monat.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, möglicherweise hätten Differenzen Tesauros mit Carige-Chef Paolo Fiorentino den Verwaltungsratschef zu dem Schritt veranlasst. Investmentbanker vermuteten hingegen, dass Tesauro der Einfluss von Großaktionär Vittorio Malacalza bei der komplizierten Suche nach einem Fusionspartner ein Dorn im Auge war. Auf der Bank lastet ein Berg an faulen Krediten.

Carige hatte im Dezember nur mit Mühe eine von der Europäischen Zentralbank (EZB) geforderte Kapitalerhöhung unter Dach und Fach gebracht, bei der das Geldhaus 544 Millionen Euro einsammelte.

Carige will eine Staatsgarantie in Anspruch nehmen, um den Verkauf fauler Kredite im Volumen von einer Milliarde Euro zu erleichtern. Doch die Zeit drängt: Das Programm könnte im September auslaufen. Finanzchef Andrea Soro versuchte die Anleger zu beruhigen: Die Veränderungen im Management würden zu keinen Verzögerungen bei den geplanten Maßnahmen führen, sagte Soro am Rande einer Konferenz in Mailand.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...