Die Verschuldung der Spekulanten am US-amerikanischen Aktienmarkt hat im Mai einen historischen Höchststand erreicht. Wie aus Daten der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) hervorgeht, belief sich die Gesamtverschuldung auf 668,9 Milliarden Dollar. Im April lag der Wert von bei 652 Milliarden Dollar.
Der bisherige Höchststand vom Januar (665 Milliarden Dollar) wurde damit im Mai übertroffen. Wie Advisor Perspectives berichtet, setzt sich damit der seit Anfang 2009 anhaltende Aufwärtstrend bei der Verschuldung fort. Von kleineren Unterbrechungen abgesehen, steigen die Schulden der Aktienanleger bei der New York Stock Exchange nun seit neun Jahren kontinuierlich an.
Seinen bisherigen Höhepunkt hatte der Schuldenstand im Jahr 2007, kurz vor Ausbruch der Finanzkrise, mit etwa 500 Milliarden Dollar markiert.
Aus Daten von Investor Perspectives geht zudem hervor, dass alle drei seit dem Jahr 2000 aufgetretenen Korrekturen am US-Aktienmarkt nur durch eine massive Schuldenaufnahme der Anleger überwunden werden konnten.
Institutionelle und Privat-Anleger an der New Yorker Börse können sich von Brokern Geld leihen, um mit Aktien zu spekulieren. Der Umfang des geliehenen Geldes orientiert sich dabei am Eigenkapital des Anlegers, welches dieser beim Broker in Form seines Aktien-Portfolios hinterlegt hat.
Problematisch wird es, wenn die Kurse an den Börsen zu sinken beginnen. Denn dann sinkt auch der Wert des Aktienportfolios des Kunden. Wenn die Kursverluste eine bestimmte Schwelle überschreiten, fordern die Broker die Anleger auf, mehr Eigenkapital nachzuschießen, weil sie den finanziellen Puffer für mögliche Rückzahlungsschwierigkeiten der Kunden verstärken müssen. Es kommt zu einem sogenannten „Margin Call.“ Um das zusätzlich benötigte Nachschuss-Eigenkapital für die Broker bereitzustellen, müssen viele Investoren weitere Aktien verkaufen, was zu weiter sinkenden Kursen führt.