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EU-Bankenaufsicht blockiert Blockchain-Projekt der Großbank BBVA

Zur Kreditvergabe mithilfe von Ethereum muss die Großbank BBVA kleine Mengen Kryptowährung kaufen, wovon die EU-Bankenaufsicht jedoch abrät.
01.08.2018 09:02
Lesezeit: 3 min

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EU-Bankenaufsicht blockiert Blockchain-Projekt der Großbank BBVA

Nachdem die spanische multinationale Bank BBVA die erste Finanzinstitution war, die öffentliche und private Blockchains in einer Live-Transaktion kombinierte, geriet sie in eine schwierige Lage.

Die BBVA-Innovation soll wie ein öffentlicher Notardienst funktionieren und private Hyperledger-Technologie (die zur Aushandlung des Darlehens verwendet wird) mit einer öffentlichen Blockchain (in diesem Fall Ethereum) kombinieren, um jeden Kreditvertrag mit Prüfbarkeit zu identifizieren und zu speichern.

Auf der Seite der Vorsicht entschied sich die BBVA jedoch dafür, die Empfehlungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zu befolgen und nicht den einheimischen Token von Etherum, Ether, zu verwenden. Stattdessen hat die Bank die Kredite an ein Ethereum-Testnet gebunden, eine Blockchain, welche die Live-Version von Ethereum simuliert.

Alicia Pertusa, Geschäftsführerin des Firmen- und Investment-Banking bei BBVA, sagte, dass europäische Banken nach den Empfehlungen der EBA aus dem Jahr 2014 davon abgehalten werden, Kryptowährungen zu besitzen, zu kaufen oder zu verkaufen.

Im März dieses Jahres sagte EBA-Chef Andrea Enria, es sei effektiver, Banken und andere regulierte Finanzinstitute daran zu hindern, Kryptowährungen zu halten, statt die Token selbst zu regulieren.

Allerdings sagte Alicia Pertusa zu CoinDesk, dass sie Bewegung bei auf Seiten der Regulierungsbehörden sehe. Denn diese würden "sehr gut verstehen", dass die Verwendung der Ethereum-Blockchain zur Ausgabe von Krediten "sich sehr von der Spekulation mit Kryptowährungen unterscheidet".

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