Finanzen

Fed will bei Zins-Erhöhung auf Kurs bleiben

Lesezeit: 1 min
18.10.2018 00:25
Die Federal Reserve sieht die US-Konjunktur als robust an und will bei ihrem Kurs der schrittweisen Erhöhung der Leitzinsen bleiben.
Fed will bei Zins-Erhöhung auf Kurs bleiben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei der US-Notenbank Fed ist der Kurs der behutsamen Zinserhöhungen derzeit unumstritten. Auf ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung im September sprachen sich alle Währungshüter für eine Anhebung der Leitzinsen aus. Dies geht aus dem Protokoll des Treffens hervor, das die Fed am Mittwoch veröffentlichte. Die Geschlossenheit könnte Erwartungen an den Finanzmärkten nähren, dass der nächste Zinsschritt nach oben bereits im Dezember bevorsteht. Die Fed hatte auf der Sitzung ihren Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld ungeachtet der Kritik von US-Präsident Donald Trump zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben. Er liegt seitdem in einer Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent. Bis Ende 2019 hat die Fed vier weitere Schritte signalisiert.

Trump hatte vor wenigen Tagen den Ton gegen die Notenbank noch einmal verschärft und gesagt, sie sei verrückt geworden. Sie mache einen Fehler, da sie die Zinsen so stark erhöhe. Der US-Präsident befürchtet dadurch eine Abkühlung der Wirtschaft. Mit seinen Angriffen brach Trump ein Tabu, wonach sich Präsidenten nicht in das Geschäft der unabhängigen Notenbank einmischen.

Laut Protokoll waren alle Dollar-Wächter der Ansicht, dass es angemessen sei, die schrittweise Straffung der Geldpolitik mit einer Zinsanhebung fortzusetzen. Im Unterschied zum Protokoll der August-Sitzung, gab es diesmal offenbar weniger Diskussionen über mögliche Rezessionsgefahren. Einige Teilnehmer schienen eher Anzeichen für eine noch stärkere US-Konjunktur auszumachen. Währungshüter wiesen allerdings auf die Gefahr eines weiteren Kursanstiegs des Dollar hin, was die Exportwirtschaft belasten würde. Zudem wurde angemerkt, dass sich einige Firmen wegen der Zölle auf Aluminium- und Stahlimporte bei Investitionen im Energiesektor zurückhielten.

Die Fed setzt bereits seit Ende 2015 ihre Zinsen in kleinen Schritten vorsichtig nach oben, um eine Überhitzung der US-Wirtschaft zu verhindern. Auf ihrer September-Sitzung kippte sie zudem die Formulierung ersatzlos aus ihrem Skript, wonach ihre Geldpolitik konjunkturfördernd sei. Dem Protokoll zufolge stimmten fast alle Teilnehmer diesem Schritt zu.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...