Am Dienstag sagte der venezolanische Vize-Wirtschaftsminister Tareck El Aissami, dass alle künftigen Transaktionen auf dem Devisenmarkt in Euro, Yuan und anderen harten Währungen durchgeführt werden sollen. Transaktionen mit dem Dollar sollen nicht mehr vorgenommen werden. Das teilte der Vize-Wirtschaftsminister über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Verschiedene Akteure greifen weiterhin unser Finanzsystem an. Wir werden den ausländischen und imperialistischen Interessen nicht nachgeben. Die illegalen Maßnahmen werden weiterhin das nationale Wirtschaftssystem schädigen, und deshalb haben wir diese Entscheidungen getroffen“, zitiert Bloomberg El Aissami.
El Aissami sagte, die Regierung würde Bankkonten in Europa und Asien als potenzielle Umgehungslösung für finanzielle Sanktionen eröffnen. Der Bankensektor in Venezuela werde nun dreimal in der Woche an Devisenauktionen teilnehmen können.
Die venezolanische Regierung besteht darauf, dass die Probleme des Landes das Ergebnis einer gezielten „Wirtschaftssabotage“ seien, während die Analysten ein kompliziertes System von Preis- und Währungskontrollen dafür verantwortlich machen.
Die regierenden Sozialisten Venezuelas haben sich bemüht, die Hyperinflation zu zügeln und den Zusammenbruch des ehemals wohlhabendsten Landes Lateinamerikas zu bekämpfen: Hungersnot und der Zusammenbruch der öffentlichen Dienstleistungen haben dazu geführt, dass mittlerweile zahlreiche Venezolaner emigriert sind. Die USA hatten zuvor Sanktionen gegen das venezolanische Finanzsystem und den Energiesektor eingeführt.
Der verstorbene Präsident Hugo Chavez hat 2003 Währungskontrollen eingeführt, um die Kapitalflucht einzudämmen. Die Bemühungen, den Verkauf von Hartwährung zu regulieren, gingen nach hinten los, da der Staat angesichts der Rohstoffpreise und der grassierenden Korruption Probleme hatte, Dollars zu liefern, was zu einem florierenden Schwarzmarkt für Dollar-Noten führte.