Die EZB erwartet eine allmähliche Abschwächung des Booms am Immobilienmarkt der Euro-Zone. Dessen Wachstum werde sich im Zuge der allgemeinen Konjunkturabkühlung verlangsamen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Analyse von Experten der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie verwiesen insbesondere auf die Entwicklung der Investitionen in Wohnimmobilien. Hier könnte sich ihrer Einschätzung nach in manchen Euro-Ländern der Aufwärtstrend wieder abmildern.
Vor allem aber dürfte die EZB mit dieser Einschätzung Investoren auf das Ende der Niedrigzinspolitik einstimmen. Sollten die Zinsen in der Euro-Zone wieder angehoben werden, könnte dies zur Belastung für Immobilien-Investments werden. Schon jetzt haben sich durch die Nullzinsen erhebliche Asset-Blasen gebildet.
Der Untersuchung zufolge setzte der Anstieg der Investitionen nach der Finanzkrise rund ein Jahr später ein als der der Preise. Während diese Anfang des Jahres fünf Prozent über dem Vorkrisenniveau gelegen hätten, habe es bei den Investitionen einen Rückstand von 15 Prozent gegeben.
Für Deutschland hatte die Bundesbank in der Vergangenheit wiederholt vor Preisübertreibungen vor allem in den Großstädten gewarnt. Am Dienstag legte der Wirtschaftsberater PwC eine Studie vor, wonach der Preisanstieg bei deutschen Immobilien inzwischen sogar Profi-Investoren abschreckt.