Ökonomen rechnen für das dritte Quartal mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,1 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr, wie eine Reuters-Umfrage unter 20 Volkswirten ergab. Eine offizielle Schätzung veröffentlicht das Statistische Bundesamt heute (Mittwoch). Das wäre das erste Minus seit Anfang 2015. Noch im zweiten Quartal hatte Europas größte Volkswirtschaft um kräftige 0,5 Prozent zugelegt.
Ausschlaggebend für die Flaute dürften die Probleme der Autoindustrie bei der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP gewesen sein, wegen der die Unternehmen ihre Produktion deutlich herunterfahren mussten. Dies dürfte das BIP um etwa einen viertel Prozentpunkt gedrückt haben, schätzt etwa die Commerzbank. Am Jahresende wird aber wieder ein Wachstum erwartet.
Die Wirtschaftsweisen senkten auch wegen des schwachen Sommerquartals ihre Prognose für das Wachstum im zu Ende gehenden Jahr auf 1,6 Prozent. 2019 soll es sogar nur zu 1,5 Prozent reichen. Das Expertengremium ist damit pessimistischer als die Bundesregierung, die für beide Jahre 1,8 Prozent voraussagt.