Politik

Defekt: Merkel muss auf Linienmaschine umsteigen

Wegen eines technischen Defekts ist die Regierungsmaschine von Bundeskanzlerin Merkel in Köln-Bonn gestrandet.
29.11.2018 23:19
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nach ihrem unfreiwilligen Zwischenstopp wieder auf dem Weg zum G20-Gipfel nach Argentinien. Nach Angaben der Bundesregierung flog sie am Morgen vom Flughafen Köln-Bonn aus zunächst nach Madrid. Bereits zuvor war aus Regierungskreisen mitgeteilt worden, die Kanzlerin werde von dort aus begleitet von einer nur noch "sehr kleinen Delegation" mit einer Linienmaschine weiter nach Buenos Aires fliegen.

Merkel war Donnerstag mit einer Bundeswehr-Maschine zum G20-Gipfel aufgebrochen, das Flugzeug hatte aber wegen gravierender technischer Probleme umkehren und in Köln-Bonn landen müssen. Berichten zufolge war zuvor das gesamte Kommunikationssystem an Bord ausgefallen - ein Vorfall, den Experten als außergewöhnlich einstufen. Die Kanzlerin verpasst deswegen den Gipfel-Auftakt in Buenos Aires. Geplant ist laut Bundesregierung nun, dass sie zum gemeinsamen Abendessen der Staats- und Regierungschefs in der argentinischen Hauptstadt eintrifft.

Das Regierungsflugzeug "Konrad Adenauer" mit Merkel und Vizekanzler Olaf Scholz an Bord hatte am Donnerstag auf dem Flughafen Köln-Bonn landen müssen. Die Kanzlerin war rund eine Stunde nach Abflug aus Berlin über technische Probleme bei der A340 informiert worden. Am Abend war unsicher, ob und wann die Kanzlerin mit einem anderen Regierungsflugzeug nach Buenos Aires fliegen kann. Als wahrscheinlich galt eine Weiterreise erst am Freitag. Fest stand, dass ein Teil der Delegation und die Journalisten zurückbleiben müssen.

Aus Sicherheitsgründen hatte sich der Flugzeugkommandant etwa eine Stunde nach dem Abflug in Berlin entschieden, die 15-stündige Reise in die argentinische Hauptstadt wegen des Ausfalls "einiger elektronischer Systeme" nicht mit dem ursprünglichen Flugzeug fortzusetzen. Ein Sicherheitsrisiko habe jedoch nicht bestanden, wurde den Passagieren mitgeteilt. Das Flugzeug landete dann sicher in Köln. Auf dem Flughafen waren dennoch Feuerwehrwagen aufgefahren, weil die Maschine noch erhebliche Mengen an Kerosin für den langen Flug nach Argentinien an Bord hatte.

Angesichts der verzögerten Weiterreise gerät Merkels Programm in Buenos Aires durcheinander, wo Freitag und Samstag ein zweitägiger Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt (G20) stattfindet. Regierungskreise hatten am Donnerstag angekündigt, dass zahlreiche bilaterale Treffen etwa mit den Präsidenten der USA, China, Russlands und Indiens geplant seien. Merkels Teilnahme am ersten Gipfel-Tag sowie etliche bilaterale Treffen dürften nun durch das verspätete Eintreffen gefährdet seien. Auf der Agenda stehen Themen wie Handelskonflikte zwischen den USA und der EU, der USA und China sowie die Eskalation der Lage in der Ostukraine.

In den letzten Monaten hatte es immer wieder Zwischenfälle mit Flugzeugen der Flugbereitschaft gegeben. Sie betrafen etwa Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Scholz. Dieser war nach einem IWF-Treffen in Indonesien gestrandet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...