Die Regierung habe den Aufsichtsrat aufgefordert, über mögliche Nachfolger zu beraten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Als Termin sei Sonntag, 20. Januar, angesetzt. Die Regierung in Paris ist der größte Anteilseigner bei Renault. Sie hielt bislang an Ghosn fest, dem in Japan schwerer Vertrauensbruch und Finanzverstöße vorgeworfen werden. Der ehemalige Nissan-Chef sitzt deswegen in Untersuchungshaft. Einen Antrag auf Freilassung gegen Kautino lehnte ein Gericht am Dienstag ab.
Ghosn geriet zuletzt weiter unter Druck. Die Staatsanwaltschaft in Tokio erhob vergangene Woche zwei weitere Anklagen wegen Finanzverstößen. Der 64-Jährige soll nicht nur in den fünf Jahren bis 2015, sondern auch in den vergangenen drei Geschäftsjahren seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Ghosn sitzt bereits seit dem 19. November in Untersuchungshaft. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Ghosn sagt, er sei "unrechtmäßig angeklagt".
Einst wurde Ghosn dafür gefeiert, dass er Nissan vor der Pleite gerettet hat. Seit er festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war die treibende Kraft hinter dem Bündnis