Die deutschen Einzelhändler haben im Dezember die größten Umsatzeinbußen seit elfeinhalb Jahren erlitten. Die Einnahmen fielen um 4,8 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Preisbereinigt (real) gab es ein Minus von 4,3 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,6 Prozent gerechnet.
Möglicherweise wurden im wichtigen Weihnachtsgeschäft viele Einkäufe schon im November erledigt, wo der Handel mit Rabattaktionen wie dem "Black Friday" oder "Cyber Monday" lockte. Die Statistiker verwiesen zudem darauf, dass die Dezember-Ergebnisse in den vergangenen fünf Jahren aufgrund korrigierter Unternehmensmeldungen stets nachträglich nach oben revidiert wurden - im Schnitt um 2,5 Prozentpunkte.
Im Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember zusammen stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent. Real schrumpfte er jedoch um 0,2 Prozent.
Trotz des schwachen Jahresabschlusses setzte der Einzelhandel 2018 rund 2,8 Prozent mehr um - das war bereits das neunte Jahr in Folge. 2017 hatte das Plus bei 4,3 Prozent gelegen, 2016 bei 2,9 Prozent. Einen Umsatzrückgang gab es zuletzt im Krisenjahr 2009, als die weltweite Finanzkrise auf die Kauflaune durchschlug. Angetrieben wird das Wachstum insbesondere durch den Internet- und Versandhandel, der um 5,9 Prozent zulegte. Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren um 2,1 Prozent.