Politik

EZB: Schon wieder nur geringer Jahres-Gewinn

Die EZB hat ihren Jahresgewinn 2019 veröffentlicht. Angesichts der gewaltigen Bilanzsumme von rund 4,7 Billionen Euro ist ein Profit von 1,6 Milliarden Euro eher gering.
24.02.2019 18:31
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Jahr 2018 einen Gewinn von 1,6 Milliarden Euro erzielt. Das teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mit. Letztes Jahr hatte der Gewinn 1,3 Milliarden Euro betragen. Die Zunahme geht vor allem auf höhere Zins- und Gebühreneinnahmen zurück. Ein Finanzexperte bezeichnete den Gewinn gegenüber den Deutschen Wirtschaftsnachrichten als zu gering.

Der Gewinn wird auf die nationalen Notenbanken, also auch an die Bundesbank, gemäß ihres jeweiligen Anteils am Kapital der EZB verteilt. Die Bundesbank hält rund ein Viertel (26 Prozent) der Anteile. Ende Januar sei bereits eine Vorabverteilung von knapp 1,2 Milliarden Euro beschlossen worden, so die EZB. Der restliche Gewinn von 384 Millionen Euro werde am Freitag überwiesen.

Die Nettozinseinkünfte der EZB kletterten um 465 Millionen auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Zu den Zinseinnahmen gehören sowohl Erträge aus Wertpapieren in Fremdwährung wie auch Wertpapiere, die die Notenbank im Rahmen ihres Billionen-schweren Anleihekaufprogramms erworben hat.

Die Gebühren, die die EZB für ihre Finanzaufsicht erhält, erhöhten sich um 81 Millionen auf 518 Millionen Euro. Die Personalausgaben sanken um 20 Millionen auf 515 Millionen Euro. Die Gehälter der Mitarbeiter sind neben den Kosten für den Betrieb der Bürogebäude die Hauptausgabenposten der Bank.

Der unabhängige Finanz-Experte Achim Dübel sprach gegenüber den Deutschen Wirtschaftsnachrichten von einem "mickrigen Gewinn". Angesichs der EZB-Bilanzsumme von rund 4,7 Billionen Euro sei eigentlich ein Gewinn von rund 30 Milliarden Euro angemessen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...