Gemischtes

Vorwurf der Kartellbildung: Deutsche Autobauer geben Stellungnahmen ab

Die deutschen Autobauer, denen seitens der EU Strafzahlungen wegen Kartellbildung drohen, haben sich gegenüber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten zu den Vorwürfen geäußert.
07.03.2019 16:45
Lesezeit: 1 min

Seit 2017 untersucht die EU-Kommission, ob es unzulässige Absprachen zwischen den deutschen Autobauern BMW, Daimler und VW im Hinblick auf den Dieselmotor gegeben hat. Am Mittwoch veröffentlichte das Handelsblatt einen Bericht, demzufolge die Europäische Wettbewerbsbehörde (ECA) Strafzahlungen wegen Kartell-Bildung gegen die drei Dax-Unternehme verhängen könnte. Deren Aktien verloren anschließend bis zu 1,9 Prozent.

Die DWN haben bei den betroffenen Unternehmen Stellungnahmen eingeholt.

Daimler schreibt:

"Wie bereits bekannt, hat die EU-Kommission wegen des Verdachts, dass Unternehmen ihr Marktverhalten im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) mit dem Ziel koordiniert haben, die technische Entwicklung und den Innovationswettbewerb auf dem Gebiet der Technologien zur Abgasreinigung für Personenkraftwagen einzuschränken, auch gegen Daimler ein kartellrechtliches Verfahren eingeleitet.

Das Verfahren bezieht sich auf Europa

Es gibt keinen Vorwurf im Hinblick auf Preisabsprachen.

Die Eröffnung des Verfahrens bedeutet nicht, dass die EU-Kommission eine endgültige Feststellung für eine Zuwiderhandlung getroffen hat, sondern nur, dass sie den Fall vorrangig behandeln wird.

Daimler kooperiert vollumfänglich mit der Behörde und hat einen Kronzeugenantrag gestellt (im Oktober 2017/ Anm. d. Red.)."

 

VW schreibt:

"Der Volkswagen-Konzern und die jeweiligen Konzernmarken haben vollumfänglich mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet und werden dies auch weiterhin tun. Wie schon in der Vergangenheit, werden sich die nächsten Verfahrensschritte im Laufe der Zeit ergeben.

Im Rahmen von der Öffentlichkeit bereits bekannten kartellrechtlichen Untersuchungen in der Automobilindustrie hat die Europäische Kommission die förmliche Prüfung der betroffenen Unternehmen eingeleitet.

Wie in einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission erläutert, beschränkt sich der Umfang der Prüfung nunmehr auf das Thema Schadstoffemissionen.

Die Untersuchungen wurden bereits vor einiger Zeit begonnen. Bei der Einleitung einer förmlichen Prüfung handelt es sich um eine übliche Vorgehensweise und einen rein verfahrensrechtlichen Schritt, den Volkswagen so auch erwartet hatte. Bis zum vollumfänglichen Abschluss der Untersuchungen gilt weiterhin die Unschuldsvermutung."

 

BMW wollte sich zu der Thematik nicht äußern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...