Finanzen

Deutsche Wirtschaft drosselt Produktion überraschend

Lesezeit: 1 min
11.03.2019 09:38
Die seit einigen Monaten auftretenden Schwächezeichen der deutschen Wirtschaft haben sich auch im Januar gezeigt.
Deutsche Wirtschaft drosselt Produktion überraschend

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Januar überraschend gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,8 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet, nachdem es im Dezember noch ein Plus von 0,8 Prozent gegeben hatte.

Verantwortlich für den Rückgang ist vor allem die Fahrzeugindustrie. Sie drosselte ihre Fertigung um 9,2 Prozent. Dazu hätten "auch Produktionsstillstände aufgrund von Modellwechseln sowie Streiks bei Zulieferern und damit erneut Sondereffekte" beigetragen, erklärte das Ministerium. "Angesichts der gesunkenen Produktion im Januar und der schwachen Frühindikatoren ist weiterhin von einer gedämpften Industriekonjunktur auszugehen."

Die Industrie hatte zu Jahresbeginn überraschend einen Auftragseinbruch erlitten. Das Neugeschäft ging im Januar um 2,6 Prozent zum Vormonat zurück, wie das Wirtschaftsministerium bereits am Freitag mitteilte.

Die deutschen Exporte sind zum Jahresauftakt stagniert. Sie verharrten im Januar auf dem Niveau des Vormonats, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Dezember noch einen Anstieg von 1,5 Prozent gegeben hatte. Die Importe wuchsen diesmal dagegen um 1,5 Prozent und damit mehr als doppelt so kräftig wie im Vormonat.

Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen im Januar Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro ins Ausland und damit 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Während die Ausfuhren in die EU-Länder nur um 0,6 Prozent zulegten, wuchsen die in den Rest der Welt um 3,3 Prozent.

Der exportabhängigen deutschen Wirtschaft machen die zunehmenden Handelskonflikte und die schwächere Weltkonjunktur zu schaffen. Die Industriestaaten-Organisation OECD senkte deshalb ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2019 in Deutschland auf 0,7 Prozent. 2018 war das Bruttoinlandsprodukt noch doppelt so stark gestiegen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...