Finanzen

Türkische Wirtschaft rutscht in die Rezession

Die türkische Wirtschaftsleistung ist im dritten und vierten Quartal 2018 geschrumpft.
11.03.2019 11:47
Lesezeit: 1 min

Schlechte Nachrichten für die türkische Regierung vor den Kommunalwahlen Ende März: Die türkische Wirtschaftsleistung ist im vierten Quartal 2018 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, wie die türkische Statistikbehörde (Tüik) am Montag mitteilte. Dies war das zweite Quartal in Folge, dass die Wirtschaft schrumpfte. Damit ist die Türkei nun erstmals seit 2009 in die Rezession gerutscht, berichtet AFP.

Laut der Statistikbehörde lag das Wachstum im vergangenen Jahr bei 2,6 Prozent. Im Vorjahr hatte es trotz der politischen Turbulenzen nach dem Putschversuch von Juli 2016 noch 7,4 Prozent erreicht. Im Sommer war die türkische Währung inmitten einer diplomatischen Krise mit den USA stark eingebrochen. In der Folge war die Inflation in die Höhe geschnellt, während die Wirtschaft im dritten Quartal um 1,6 Prozent geschrumpft war.

Die Türkei war zuletzt während der weltweiten Finanzkrise 2009 in die Rezession gerutscht. Die Lira gab nach Bekanntgabe der Wachstumszahlen am Montag deutlich nach, erholte sich dann aber wieder und notierte gegen Mittag bei 5,43 zum Dollar. Wirtschaftsminister Berat Albayrak machte "spekulative Angriffe" für die Schwäche der Wirtschaft verantwortlich, betonte aber, "das schlimmste liegt hinter uns".

Für die islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) von Präsident Recep Tayyip Erdogan kommen die Wachstumszahlen ungelegen vor den Kommunalwahlen am 31. März. Die Türken leiden seit Monaten unter der hohen Inflation von zuletzt knapp 20 Prozent. Um der Preissteigerung bei Lebensmitteln zu begegnen, hat die Regierung städtische Verkaufsstände für verbilligtes Gemüse eingerichtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird im Koalitionsvertrag Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.07.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...