Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist Anfang 2019 zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren gesunken. Er schrumpfte im Januar saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Einen Rückgang hatte es zuletzt im September 2016 gegeben.
Diesmal erhöhten sich zwar die unerledigten Aufträge aus dem Inland um 0,4 Prozent. Die aus dem Ausland aber fielen um 0,8 Prozent. Wegen der schwächeren Weltkonjunktur und Risiken wie dem Brexit haben sich die Aussichten für die exportabhängige deutsche Industrie zuletzt merklich eingetrübt. Als Bestand wird die Summe aller Aufträge bezeichnet, die noch nicht zu Umsätzen geführt haben und nicht storniert wurden.
Die Reichweite des Auftragsbestandes stieg im Januar um 0,1 auf 5,8 Monate. Das ist der höchste Wert seit Beginn dieser Statistik 2015. Diese Zahl gibt an, "wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten", erklärten die Statistiker. Besonders hoch ist die Reichweite bei Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen mit 8,1 Monaten. Die hohe Reichweite gilt als Puffer in unruhigeren Zeiten.
Besonders hoch ist die Reichweite bei Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen mit 8,1 Monaten. Die hohe Reichweite gilt als Puffer in unruhigeren Zeiten.