Politik

Bayer: Erste Rating-Agentur spricht von Herabstufung der Kreditwürdigkeit

Die Ratingagentur Moody’s bringt Vergleichskosten von bis zu 20 Milliarden Dollar hinsichtlich der laufenden Prozesse ins Spiel.
30.04.2019 17:18
Lesezeit: 1 min

Bayer kann nach Einschätzung der Ratingagentur Moody`s einen möglichen Vergleich angesichts der Klagewelle wegen des Unkrautvernichters Glyphosat von bis zu fünf Milliarden Euro verkraften. In diesem Fall dürfte der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern, auch dank hoher Einnahmen durch den geplanten Verkauf von Unternehmensteilen, seine Kreditqualität behalten, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Eine Zahlung von 20 Milliarden Dollar bei niedrigeren Verkaufseinnahmen dürften für Bayer aber schwerer zu verdauen sein und zu einer deutlichen Verschlechterung der Kreditqualität beitragen. Diese Szenarien seien aber rein hypothetisch, betonte Moody`s.

Bayer hatte den Glyphosat-Entwickler Monsanto im vergangenen Sommer übernommen und sieht sich inzwischen in den USA mit rund 13.400 Klägern wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Herbizids konfrontiert. In zwei Fällen wurde das Unternehmen bereits zu millionenschweren Schadenersatzzahlungen verurteilt. Bayer hat zwar Berufung eingelegt oder dies angekündigt, viele Experten gehen aber letzten Endes von einem teuren Vergleich aus. Derzeit sei es aber noch viel zu früh für eine mögliche Entscheidung darüber, hatte Vorstandschef Werner Baumann kürzlich gesagt. Manche Analysten haben für einen Vergleich Kosten von 15 bis 20 Milliarden Euro prognostiziert.

Unabhängig von den Ergebnissen vor Gericht sieht Moody`s Bayer vor erheblichen Reputationsrisiken. "Die anhaltende öffentliche Debatte könnte die Nachfrage beeinträchtigen, während auch die Gefahr besteht, dass Regulierungsbehörden wie die Europäische Union Lizenzen für die Verwendung von Glyphosat widerrufen", erklärte Martin Kohlhase, Senior Credit Officer bei der Ratingagentur.

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...