Der Zulieferer ZF Friedrichshafen hat ein Fahrwerk entwickelt, das Hindernisse wie Kurven, Bodenwellen und Schlaglöcher vorausschauend erkennt und sich ihnen anpasst. Das System soll gewährleisten, dass Auto-Insassen während der Fahrt keinen Störungen ausgesetzt sind. „Flying Carpet 2.0“ - „fliegender Teppich 2.0“ nennen die Württemberger ihre Erfindung, die unter anderem mit Bewegungskontrolle, smarten Sensor-Systemen, einem vollaktiven Dämpfungssystem sowie einer aktiven Hinterachs-Lenkung ausgestattet ist. Der „fliegende Teppich“ sorgt unter anderem dafür, dass das Fahrzeug in einer Kurve die beiden inneren Räder einzieht und die zwei äußeren ausfährt, sodass der Wagen nahezu waagerecht bleibt.
„Wir liefern alle entscheidenden Fahrwerksbestandteile - aktive Dämpfung, Vorder- und Hinterachs-Lenkung sowie Bremse aus einer Hand“, sagt Christoph Elbers, Leiter des Bereichs Chassis-Entwicklung bei ZF. „Damit sind wir in der einzigartigen Position, die Steuerung dieser Komponenten per Algorithmus ideal aufeinander abzustimmen und sie so zu einem vorausschauend und umsichtig agierenden System zu verknüpfen. System-Integration und intelligente, vernetzte mechatronische Systeme machen das Fahrzeug fit für den autonomen Verkehr der Zukunft.“
Für das autonome Fahren sei der „Fliegende Teppich“ auch primär konzipiert, heißt es in einer Presseerklärung von ZF, denn: „Bei der Entwicklung hin zum vollautomatisierten und autonomen Fahren kommt dem Fahrwerk eine Schlüsselrolle zu.“ In Zukunft könnten die Insassen von Roboter-Autos während der Fahrt arbeiten oder Freizeit-Beschäftigungen wie Filme schauen oder Lesen nachgehen - da spiele der Fahrtkomfort eine besonders wichtige Rolle: „Wenn die Insassen eines Autos nicht auf die Straßen- und Verkehrsbedingungen achten, stören Fahrwerkbewegungen besonders.“