Gemischtes

BMW erhöht Druck auf Zulieferer massiv

BMW erhöht den Druck auf seine Zulieferer. Der Münchener Autobauer fordert in Zukunft noch mehr „perfekte Leistung“.
19.07.2019 16:40
Lesezeit: 1 min

Der neue BMW-Vorstand für den Bereich „Einkauf und Lieferanten-Netzwerk“, Andreas Wendt, hat in einem Interview mit dem Fachdienst „Automobil Industrie“ die rund 4.500 Direktlieferanten des Autobauers zu noch mehr Leistung aufgefordert. Die „Sicherstellung der Profitabilität unseres Hauses“ sei „ein elementarer Punkt“, so Wendt, und verweist auf das Effizienz-Programm „Performance Next“ , das der Konzern auf seiner Bilanzpressekonferenz im Frühjahr dieses Jahres vorgestellt hat. Damit erhöht das Unternehmen, das in diesem Jahr zum ersten Mal die Schwelle von 100 Milliarden Euro Jahresumsatz überschreiten will, den Druck auf seine Zulieferer noch mehr. Bereits im März hatten die Münchener in einem Brief an ihre Lieferanten freundlich, aber nachdrücklich, Kostensenkungen  gefordert.

In dem Interview spricht Wendt von „partnerschaftlichen Potenzialen“, die es zu heben gelte, um „deutlich radikalere Qualitätsziele“ zu erreichen. BMW wolle mit seinen Lieferanten „über künftige Möglichkeiten der Zusammenarbeit“ sprechen. Dabei solle ein „gemeinsames Verständnis“ entwickelt werden, und zwar in Hinblick auf die Themen „termingerechte Lieferung, Null-Fehler-Qualität sowie effiziente Strukturen“. Gleichzeitig sagte Wendt, dass BMW es „begrüßen“ würde, wenn die Zulieferer von allein einen „neuen Weg“ einschlagen würden. Und zwar „aus dem Verständnis heraus, dass es eine hervorragende Möglichkeit ist, die Produktqualität und die Effizienz zu verbessern sowie die Kosten zu senken“.

Für die Zulieferer ist die Botschaft unmissverständlich: Wer nicht mitzieht, ist raus. Die großen Autobauer stehen allesamt unter Druck, im Juni brach der Neuzulassungs-Markt geradezu ein. Diesen Druck geben die Konzerne an ihre Lieferanten weiter.

Beim BMW steht dabei allerdings ein großes „Muss das sein?“ Die Unternehmensgruppe (inklusive ´Mini´ und Rolls-Royce) ist derzeit nämlich ausgesprochen erfolgreich. "Mit einem Absatz von 1.252.837 (+0,8 Prozent) Einheiten per Juni hat die BMW Group zum ersten Mal mehr als 1,25 Mio. Fahrzeuge in einem ersten Halbjahr ausgeliefert", meldete der Konzern letzte Woche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...