Politik

Kieler IfW: Es gibt keine Immobilienblasen in Deutschland

Lesezeit: 1 min
19.08.2019 17:15
Derzeit geht die Sorge vor Immobilienblasen in Deutschland um. Doch hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft jetzt etwas ganz anderes errechnet.

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Die Stimmung am deutschen Immobilienmarkt ist sehr angespannt. Die Preise sind zuletzt wieder drastisch gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank haben gerade wieder vor einer Überhitzung des Marktes gewarnt. Ihre Befürchtungen: Es kommt zu einer Immobilienblase, die solche Anlagen zu einem gefährlichen Investment werden lässt. Auch warnen andere Experten immer wieder davor.

Doch jetzt gibt es wieder andere Stimmen, die optimistischer klingen: So hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im August in einer aktuellen Untersuchung die Renditen analysiert und festgestellt, dass auf deren Basis keine Spekulationsblase zu erkennen sei.

„Auch neue Analysen des DIW und des Beratungshauses Empirica kommen zu dem Schluss, dass in Deutschland eine eher hohe Blasengefahr besteht“, erklärte Ulrich Schmidt, Ökonom der Einrichtung. „Berechnet man allerdings die Renditen von Anlageimmobilien, zeigt sich, dass diese sowohl bei Fremd- als auch bei Eigenfinanzierung aktuell sogar höher als im Jahr 2005 sind, was insbesondere an dem niedrigen Zinsniveau liegt“, erklärte der Volkswirt.

Hintergrund: Das Institut hat das Jahr 2005 als Vergleichsjahr gewählt, weil die Experten in der Branche in diesem Jahr keine Anzeichen für eine solche Immobilienblase gesehen hatten. Darüber hinaus wollten die Volkswirte des Kieler Instituts ihre Forschungsergebnisse mit der Empirica-Studie vergleichbar machen, die Daten aus diesem Jahr verwendet und zum gegenteiligen Schluss kommt.

So gibt es den Aussagen von Schmidt zufolge derzeit aus Anlegersicht keinerlei Hinweise auf das Vorliegen einer Spekulationsblase. „Ganz im Gegenteil sind die Immobilienpreise derzeit sogar eher unterhalb ihres Fundamentalwertes, während sie im Jahr 2005 diesen eher überstiegen“, fügte der Fachmann hinzu.

Immobilienblasen entstehen, wenn Markt allzu positiv gestimmt ist

Spekulationsblasen auf Märkten für Anlagegüter gab es in der Vergangenheit öfter. Sie waren in der Regel mit negativen volkswirtschaftlichen Folgen verbunden. Der Grund für das Entstehen solcher Blasen sind in der Regel allzu positive Erwartungen der Marktteilnehmer. Grundsätzlich ist die Stimmung derzeit ziemlich angespannt, weil die Konjunktur sich immer weiter abschwächt.

Die Frage, ob sich am Immobilienmarkt Blasen bilden könnte, beschäftigt viele Experten. Es gibt auch kritische Stimmen, die die EZB mit ihrer Null-Zins-Politik für die Probleme am Markt verantwortlich machen. Immerhin kommt jetzt aus dem Kieler IfW wieder eine Meinung, die weniger pessimistisch ist.


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