Politik

Britische Regierung rudert zurück: Keine Listen von ausländischen Arbeitnehmern

Lesezeit: 1 min
09.10.2016 18:04
Die britische Regierung ist von der Idee abgerückt, Arbeitgeber sollten Listen ihrer ausländischen Mitarbeiter vorlegen. Die Labour-Partei wirft den Konservativen vor, eine „Glut der Fremdenfeindlichkeit“ zu entfachen.
Britische Regierung rudert zurück: Keine Listen von ausländischen Arbeitnehmern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

"Wir werden die Unternehmen nicht auffordern, ihre ausländischen Mitarbeiter aufzulisten, zu benennen, publik zu machen oder zu identifizieren", sagte Verteidigungsminister Michael Fallon am Sonntag dem Rundfunksender BBC. Der Vorschlag sei "fehlinterpretiert" worden.

Der Plan war am Mittwoch beim Parteitag der regierenden Konservativen von Innenministerin Amber Rudd präsentiert worden. Die Maßnahme sollte dazu dienen, die britischen Arbeitgeber zur Einstellung von Briten zu ermuntern. Labour-Chef Jeremy Corbyn sagte daraufhin, die Konservativen seien "auf einen neuen Tiefpunkt gesunken", sie fachten "die Glut der Fremdenfeindlichkeit" an.

Kritik kam auch von den Arbeitgebern. Handelskammer-Chef Adam Marshall sagte, zahlreiche Unternehmen wären "betrübt", wenn die Einstellung ausländischer Arbeitnehmer als ein "Zeichen der Schande" betrachtet würde.

In der Kampagne für den Austritt Großbritanniens aus der EU spielten Vorbehalte gegen die Einwanderung eine zentrale Rolle. Die Europäische Union hat aber klargestellt, dass sie bei den Verhandlungen über den Brexit auf die Freizügigkeit von Arbeitnehmern nicht verzichten will.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Austritt Deutschlands: Ist „Dexit“ der Weg in die Katastrophe?
23.05.2024

Seit dem Brexit-Referendum wird in Deutschland immer wieder über einen möglichen EU-Austritt, den „Dexit“, diskutiert. Eine aktuelle...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grenzziehung: Russlands Planspiele sorgen für Besorgnis bei Nachbarn
22.05.2024

Ein russisches Gesetzesprojekt zur Neubestimmung der Ostsee-Grenzen sorgt für Aufregung bei Nachbarländern. Litauen spricht von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handelskonflikt mit USA und EU heizt sich auf: China erwägt höhere Import-Zölle auf Verbrenner
22.05.2024

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter und erfasst nun auch europäische Autobauer, die gar keine E-Autos...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturaussichten hellen sich langsam auf
22.05.2024

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn dürfte die Konjunktur...

DWN
Politik
Politik Lehrerverband will Islamunterricht: Lösung für bessere Integration oder Anbiederung?
22.05.2024

Gut 1,6 Millionen Schüler moslemischen Glaubens besuchen mittlerweile Deutschlands Schulen. Für sie wünscht sich der Präsident des...

DWN
Immobilien
Immobilien Bessere Laune im Bausektor, aber Auftragsmangel immer noch zentrales Problem
22.05.2024

Auf dem ZIA-Finance Day letzte Woche ging es - unter anderen Schlüsselthemen - um die sich stabilisierende makroökonomische Lage in...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Börsen im Rally-Modus – Aktienmärkte erreichen Allzeithochs, Metalle glänzen
22.05.2024

Die vergangene Woche konnte sich sehen lassen: Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte warteten mit beeindruckenden Preisbewegungen...

DWN
Politik
Politik Erleichterungen für Hausarztpraxen im Fokus
22.05.2024

Das Bundeskabinett befasst sich mit einer stärkeren Absicherung der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten - besonders in...