Politik

Nobelpreis für Wirtschaft geht an US-Vertragstheoretiker

Für ihre Beiträge zur Vertragstheorie erhalten die in den USA lehrenden Ökonomen Oliver Hart und Bengt Holmström den Wirtschaftsnobelpreis.
10.10.2016 14:13
Lesezeit: 1 min

Ihre Arbeiten lieferten die intellektuelle Grundlage für viele Bereiche, "vom Konkursrecht bis zu politischen Verfassung", begründete die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm ihre Entscheidung. Moderne Volkswirtschaften würden durch unzählige Verträge zusammengehalten. "Die neuen theoretischen Werkzeuge, die Hart und Holmström entwickelt haben, sind wertvoll für das Verständnis von Verträgen und Institutionen - aber ebenso für mögliche Fallstricke bei der Vertragsgestaltung." Der in London geborene Hart lehrt an der Harvard University, der aus Helsinki stammende Holmström am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

"Meine erste Handlung war, meine Frau zu umarmen und meinen jüngeren Sohn zu wecken", sagte Hart über seine Reaktion, nachdem er per Anruf über die Preisvergabe informiert worden war. Der 68-Jährige habe mit seinen Arbeiten einen Beitrag zum Verständnis geliefert, welche Unternehmen fusionieren sollten und wie die Finanzierung gelingen könne, erklärte die Akademie. Auch habe er zum Verständnis beigetragen, wann öffentliche Einrichtungen wie etwa Schulen besser privatisiert werden sollten. Die Arbeiten des 67-jährigen Holmström wiederum hätten dazu beigetragen, Verträge für Führungskräfte zu gestalten.

Abkommen wie die zwischen Aktionären und Top-Managern, zwischen Versicherern und Autobesitzern oder einer Behörden und ihren Lieferanten würden Interessenkonflikte in sich bergen. Die beiden Preisträger hätten mit ihren Forschungen auf dem Gebiet der Vertragstheorie dabei geholfen, Probleme zu analysieren und zu Lösungen zu formulieren - etwa für eine leistungsgerechte Entlohnung von Führungskräften oder Selbstbehalte und Zuzahlungen bei Versicherungen.

Der Nobelpreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird erst seit Ende der 60er Jahre verliehen. Er wird von der schwedischen Notenbank gestiftet und ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 827.000 Euro). Sie trägt mit dem Preis der wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Fragen Rechnung. 2015 war er an den britischen Ökonomen Angus Deaton verliehen worden für seine Analysen zu den Themen Konsum, Armut und Sozialhilfe.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bäckerei-Sterben: Immer mehr Brot aus der Fabrik
15.03.2025

Der klassische Bäcker um die Ecke hat eine lange Tradition in Deutschland. Doch immer mehr Großbäckereien verdrängen die kleinen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweiz überholt Deutschland: Überraschender Spitzenreiter in der Containerschifffahrt
15.03.2025

Die Schweiz, ein Land ohne direkten Zugang zum Meer, hat sich überraschend zur größten Containerschiff-Nation der Welt entwickelt....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Scheideweg: Wirtschaftliche Herausforderungen – Vom Wachstumsmotor zur Stagnation? Teil 1
15.03.2025

Die Rolle Deutschlands als Motor der europäischen Wirtschaft ist in Gefahr. Das Wirtschaftswachstum ist seit 2019 weitgehend zum Erliegen...

DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...