Politik

Geheimoperation: US-Truppen sind seit Jahren in Mali aktiv

Die Amerikaner sind schon seit 2009 in geheimen Aktionen in Mali aktiv. Offizieller Grund: Sie sollen den Botschafter schützen. Klammheimlich haben die USA jedoch schon seit längerem verschiedene Operationen in Mali gestartet. Die Eskalation durch Frankreich spielt ihnen nun in die Karten.
21.01.2013 02:30
Lesezeit: 1 min

Nach Aussagen ihres Präsidenten Francois Hollande verteidigen die Franzosen in Mali die Demokratie. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle unterstützt diesen Krieg, da seiner Ansicht nach Mali „unmittelbar vor unserer Haustür“ liegt (mehr hier). In der vergangenen Woche kündigten auch die USA an, den Franzosen zu Hilfe kommen zu wollen (mehr hier).

Allerdings sind die USA schon seit Jahren in Mali präsent, wie aus einem Bericht der Washington Post vom 9. Juli 2012 zu ersehen ist. Im April 2012 stürzte ein Geländewagen von einer Brücke ins Wasser des Niger. Im Wrack wurden die Leichen dreier US-Soldaten und dreier marokkanischer Prostituierten gefunden – einen Monat nachdem die USA ihre Militärbeziehungen zu Mali offiziell beendet hatten. Die Soldaten gehörten einer geheimen Spezialtruppe der US-Armee an.

Das Afrikakommando des US-Militärs sagte, die drei Soldaten gehörten zu „der kleinen Zahl von Soldaten“, die der malischen Regierung geholfen hatten, bevor diese im März 2012 von einem Militärführer gestürzt wurde, der in den USA ausgebildet worden war. Die US-Soldaten seien dann jedoch im Land geblieben, um die US-Botschaft zu schützen.

Die USA führen nach Unterlagen von Wikileaks seit Jahren geheime Operationen in Mali durch. Die Regierung von Präsident Barack Obama hat zwar den Einsatz in Mali nicht bestätigt, gibt aber zu, weltweit Spezialoperationen „zur Bekämpfung des Terrorismus“ durchzuführen. Zum Teil arbeiten die US-Truppen auch offen, etwa bei der Ausbildung einheimischer Truppen.

Bereits 2009 gab es im Pentagon Geheimpläne zu einem militärischen Engagement in Mali. Soldaten von US-Spezialeinheiten sollten in die malische Armee eingebunden werden. Der US-Botschafter verhinderte jedoch die offizielle Umsetzung dieser Pläne, weil sie bei den afrikanischen Nachbarn zu Empörung führen könnten, zitiert ihn die Washington Post. Mit dieser Einschätzung hatte er recht, wie das Geiseldrama der letzten Woche in Algerien gezeigt hat (mehr hier). Die Washington Post geht jedoch davon aus, dass es bereits seit einiger Zeit unabgesprochene Aktivitäten der US-Militärs gibt. Der Finanzblog Zerohegde sieht den Grund des US-Interesses in den Ölvorkommen von Nigeria, die die Amerikaner unter allen Umständen verteidigen wollen (hier).

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