Politik

UN-Menschenrechtsrat: Saudis bleiben drin, Russland raus

Saudi-Arabien bleibt weiter im UN-Menschenrechtsrat vertreten. Russland dagegen verlor seinen Sitz an Kroatien.
30.10.2016 14:01
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Gegen eine Wiederwahl Saudi-Arabiens in den UN-Menschenrechtsrat gab es laut dpa Proteste. Dennoch gelang es der Regierung in Riad erneut, die ausreichende Stimmenzahl für einen Sitz der asiatischen Ländergruppe in dem Genfer Gremium zu bekommen. Die 193 Länder der UN-Vollversammlung erteilen das Mandat jeweils für drei Jahre.

Die Rolle der Saudis ist besonders umstritten, weil die islamistische Theokratie die allgemeinen Menschenrechte ablehnt und entsprechend auch alle Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen im Jemen bisher blockiert.

Doch haben die Saudis mit den USA und Großbritannien starke Unterstützer. Beide Staaten sind auch am völkerrechtswidrigen Krieg im Jemen beteiligt.

Russland hat dagegen aktuell keine Unterstützer im Westen und folgerichtig seinen Sitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen verloren. Bei einer Wahl der UN-Vollversammlung am Freitagabend in New York gewannen Ungarn und Kroatien die für osteuropäische Länder reservierten Plätze. Kroatien lag dabei mit zwei Stimmen vor Russland, Ungarn sogar mit 32 Stimmen.

Der russische UN-Botschafter kommentierte die Schlappe nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass mit den Worten: «Das war ein sehr knappes Rennen zwischen gleichermaßen geeigneten Kandidaten. Kroatien und Ungarn haben Glück und sind weniger den Winden der internationalen Diplomatie ausgesetzt als Russland. Wir waren jahrelang in diesem Rat, und ich bin sicher: Wir werden bald wieder dabeisein.»

Es war das erste Mal in der zehnjährigen Geschichte des Menschenrechtsrates, dass eine Vetomacht des UN-Sicherheitsrates bei der Wahl unterlag.

Insgesamt wurden 14 Länder in den Menschenrechtsrat gewählt, neben Ungarn, Kroatien und Saudi-Arabien unter anderem auch Brasilien, Großbritannien, China, Kuba, Irak, Japan, Südafrika und die USA. Insgesamt hat das Gremium, das die Menschenrechtssituation auf der Welt überwachen soll, 47 Mitglieder. Auch Deutschland ist derzeit vertreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...