Politik

Donald Trump will straffällige Einwanderer ausweisen

Lesezeit: 2 min
13.11.2016 22:33
US-Präsident Trump will straffällige Einwanderer umgehend ausweisen. Über den Verbleib anderer Einwanderer ohne Papiere werde entschieden, wenn die Grenzen gesichert sind.
Donald Trump will straffällige Einwanderer ausweisen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Migration  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Donald Trump will unmittelbar nach seinem Amtsantritt jene Einwander abschieben, "die straffällig geworden sind, Banden-Mitglieder, Drogendealer", sagte Trump laut vorab veröffentlichten Auszügen von 60 Minutes des Senders CBS. Diese Einwanderer würden ausgewiesen oder ins Gefängnis gebracht. Es sei notwendig, die Ordnung im Land wiederherzustellen.

Trump sagte, dass es "wahrscheinlich zwei Millionen" solcher Einwanderer gäbe, es könnten "aber bis zu drei Millionen sein", Laut AFP leben in den USA elf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. Sie stammen überwiegend aus Lateinamerika.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Trump ausdrücklich sagte, dass von der Abschiebung nicht automatisch alle Einwanderer betroffen sein würden: "Wir werden zu erst die Grenzen sichern. Danach werden wir entscheiden, was wir mit den anderen Einwanderern" machen, die ohne Papiere im Land sind. Trump unterschied deutlich zwischen kriminellen und nicht-straffälligen Einwanderern. Zur zweiten Gruppe sagte er wörtlich: "Wissen Sie, dass sind wunderbare Leute." Ob die neue Regierung diesen Einwanderern eine Aufenthaltserlaubnis erteilen würde, ist noch nicht bekannt.

Bereits jetzt schieben die US-Behörden Gesetzesbrecher in größerer Zahl ab, im vergangenen Jahr waren es nach Angaben der Einwanderungsbehörde mehr als 200.000. Wie Trump diese Zahl in Kürze massiv steigern will, ist unklar.

Auch bei der Sicherung der Grenze zu Mexiko bleibt Trump bei seiner harten Linie. Er bekräftigte seinen umstrittenen Plan, dort eine Mauer zu errichten. Sie werde sich aber nicht über den gesamten Grenzverlauf von 3200 Kilometern erstrecken, fügte er in dem CBS-Interview hinzu. Einige Abschnitte sollen demnach durch einen Zaun gesichert werden. Trump: "An einigen Stellen ist eine Mauer besser. Ich kenne mich da aus, Sie wissen, ich komme aus der Baubranche."

Trump verurteilte jegliche Übergriffe gegen Angehörige von Minderheiten; mehrere solcher verbalen und körperlichen Attacken waren nach Trumps Wahlsieg gemeldet worden. "Ich hasse es, so etwas zu hören, und es macht mich traurig, so etwas zu hören", sagte er. "Wenn es hilft, werde ich folgendes sagen, und ich werde es direkt in die Kameras sagen: Hört auf damit!"

Trump stelle zudem klar, dass er nicht an der Legalisierung der Homo-Ehe durch das Oberste Gericht der USA rütteln werde. "Diese Frage ist entschieden, das ist jetzt das Recht", sagte er. Er persönlich habe nichts gegen gleichgeschlechtliche Ehen: "Für mich ist das okay", sagte Trump.

In anderen gesellschaftspolitischen Fragen kündigte Trump eine klar konservative Linie an: Für das Oberste Gericht werde er nur Kandidaten nominieren, die gegen Abtreibung und für das Recht auf Waffenbesitz seien.

In dem Interview gab Trump zudem bekannt, dass er auf seine Bezüge für das Präsidentenamt verzichten wolle. Anstelle der jährlichen Bezüge von 400.000 Dollar (knapp 370.000 Euro) werde er nur einen symbolischen Dollar annehmen, sagte er.

Trump gab am Sonntag seine ersten wichtigen Personalentscheidungen bekannt: Der Chef der Republikanischen Partei, Reince Priebus, werde Stabschef im Weißen Haus, sein Wahlkampfmanager Stephen Bannon sein Chefstratege und Top-Berater, teilte Trump am Sonntag mit. "Steve und Reince sind hochqualifizierte Führungspersönlichkeiten, die gut in unserer Kampagne zusammengearbeitet und uns zu einem historischen Sieg geführt haben", erklärte Trump. "Ich bin begeistert, dass ich mein sehr erfolgreiches Team weiter dabei habe, um unser Land zu führen." Bannon war zuletzt Herausgeber der Nachrichten-Website Breitbart-News.

Priebus wird als Staatschef die gesamte Verwaltung des neuen Präsidenten koordinieren.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...