Im zähen Tarifkonflikt der Lufthansa mit ihren Piloten rückt eine Lösung ein großes Stück näher. Beide Seiten hätten sich auf eine Schlichtung geeinigt, die bis Ende Januar abgeschlossen werden solle, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und die Lufthansa am Freitag mit. In der Zeit werde nicht gestreikt. Zur Person des Schlichters sei Stillschweigen vereinbart worden. „Nur am Verhandlungstisch können wir Lösungen finden, die für Mitarbeiter und Unternehmen Perspektiven bieten“, sagte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens.
Der seit April 2014 schwelende Tarifstreit hatte sich Ende November zugespitzt, als die Piloten an sechs Tagen streikten. Die direkten Gewinneinbußen für Konzern summieren sich dadurch auf 100 Millionen Euro, die Schäden aus Buchungsausfällen sind hier nicht mitgerechnet. Das letzte Angebot der Lufthansa beinhaltete eine Lohnsteigerung von 4,4 Prozent sowie eine Einmalzahlung. Die Gewerkschaft fordert für die 5400 Lufthansa-Piloten 3,7 Prozent mehr Geld im Jahr – einschließlich Nachzahlungen für vier Jahre. Konzernchef Carsten Spohr hatte sich vorige Woche entschlossen gezeigt, nicht einzulenken. „Lieber ein paar Tage ohne Lufthansa als irgendwann ganz ohne Lufthansa“, hatte er gesagt. Deutschland größte Airline könne nur fit für die Zukunft und den harten Wettbewerb gemacht werden, wenn sie ihre Strukturen ändere.