Technologie

Amazon liefert erste Bestellung per Drohne aus

Lieferdienste wie Amazon verfolgen das neue Logistik-Projekt mit Drohnen bereits seit längerem. In Großbritannien und Südfrankreich wird es nun umgesetzt.
16.12.2016 11:30
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Amazon hat erstmals die Bestellung eines Kunden mit Hilfe einer vollautomatischen Drohne geliefert. In Großbritannien erhielt ein Mann in Cambridge einen „Fire-TV“-Videostreaming-Stick und eine Tüte Popcorn innerhalb von 13 Minuten nach Abgabe der Order, wie Amazon-Chef Jeff Bezos am Mittwoch über Twitter verkündete. Zunächst sollen zwei Kunden in der Gegend bedient werden, dann „Dutzende“, später „Hunderte“, kündigte Amazon ohne Zeitangaben an.

Bezos hatte einen Prototyp der Drohne Ende 2013 in einem TV-Interview vorgestellt. Damals wurde das von vielen zunächst für einen Werbe-Gag gehalten. Inzwischen hat Amazon mit „Prime Air“ auch schon einen Namen für den Service. Nach bisherigen Angaben sollen die Amazon-Drohnen Päckchen mit einem Gewicht von bis zu 2,3 Kilogramm binnen 30 Minuten transportieren. Auf Großbritannien setzt der weltgrößte Online-Händler einen Schwerpunkt bei den Tests, weil die Vorschriften dort mehr Freiheiten bieten als im Heimatland. Dort sollen die Drohnen unter anderem während des Fluges von Menschen beaufsichtigt werden. Amazon hatte die Regelungen wiederholt kritisiert.

Auch ein abgelegenes Gründerzentrum in der Provence wird künftig regelmäßig per Drohne mit Paketen beliefert. Es handele sich um den weltweit ersten Drohnenverkehr im Linienbetrieb, teilte die französische Post am Donnerstag mit. Die Drohne lege dabei eine Distanz von 15 Kilometern zurück und könne Pakete bis zu drei Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometern pro Stunde befördern.

Die Drohne wird von der DPDgroup betrieben, der Paketdienstleister DPD aus dem unterfränkischen Aschaffenburg gehört zur französischen Post. Nach zweijährigen Tests habe die französische Luftfahrtbehörde DGAC den Regelbetrieb genehmigt. Bisher sei die Paketzustellung per Drohne stets nur im Testbetrieb zugelassen gewesen, so DPD. Die Linie beliefert einmal die Woche ein Terminal in einem Gründerzentrum in Pourrières nordwestlich von Marseille, in dem etwa ein Dutzend Technologie-Start-ups sitzen. Sie fliegt vollautomatisch, wird aber von einem Kontrollzentrum aus überwacht.

Viele Unternehmen experimentieren bereits seit Längerem mit Paketdrohnen. So hatte die Deutsche Post DHL Anfang des Jahres versuchsweise Pakete in Oberbayern ausgeliefert. Google entwickelt ebenfalls Lieferdrohnen, auch wenn das Projekt laut Medienberichten zuletzt unter anderem mit dem Abgang führender Köpfe ins Stocken geriet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.