Politik

Erdogan: Nato muss entscheiden, ob sie für Terroristen kämpfen will

Lesezeit: 1 min
29.12.2016 13:30
Der türkische Präsident Erdogan hat die Nato scharf attackiert. Sie müsse sich im Syrien-Krieg entscheiden, auf wessen Seite sie kämpfe.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Nato-Bündnispartner lassen die Türkei nach Ansicht von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei deren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nordsyrien im Stich. Bei der verlustreichen türkischen Offensive zur Eroberung der Stadt Al-Bab zeigten weder Nato-Staaten noch andere alliierte Kräfte in der Region auch nur «das kleinste bisschen Unterstützung», sagte Erdogan am Donnerstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Er warf der Nato «Heuchelei» vor und sagte, die Nato müsse entscheiden, "ob ihr Verbündeter die Türkei ist oder einige Terroristen in Syrien", berichtet Daily Sabah. Im Hinblick auf die US-geführte Koalition sagte Erdogan: "Die Koalition, die eigentlich dafür gegründet wurde, Daesh (also den IS) zu bekämpfen, liefert keine Unterstützung für die türkisch Operation in Al-Bab, welche den Terroristen den größten Schaden zufügt und welche dem Daesh das Genick brechen wird."

Bei seiner Ansprache in Ankara warf Erdogan «vor allem Amerika» vor, nicht die Türkei zu unterstützen, sondern Organisationen, die in der Region «Unschuldige ermorden». Der Präsident warnte zugleich, Terrorgruppen würden sich irgendwann gegen jene Länder richten, die sie förderten. Die USA hatten bereits am Mittwoch Vorwürfe Erdogans vehement zurückgewiesen, wonach sie den IS unterstützten oder Waffen an die von der Türkei bekämpften Kurden-Milizen in Syrien lieferten.

Die US-Botschaft in Ankara hat die Anschuldigungen zurückgewiesen: In einer Mitteilung auf der Website der Botschaft stellt die Vertretung fest, dass die USA den IS nicht erschaffen hätten. Diese Behauptung sei falsch.

Die Türkei kooperiert in Syrien mit Russland und dem Iran. Es ist unklar, welche Position die Nato zu diesem Bündnis einnimmt.

Die Nato-Staaten unterstützen unterschiedliche Söldnergruppen, die ihrerseits von den Golf-Staaten finanziert und entsandt wurden. Saudi-Arabien und die CIA haben in den vergangenen Tagen bestätigt, eine aktive Rolle im Kampf gegen die syrische Regierung zu spielen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...