Politik

Inflation in Deutschland steigt überraschend stark auf 1,7 Prozent

In Deutschland gab es im Dezember die höchste Inflation seit Mitte 2013. Es ist denkbar, dass sich der Trend wegen der steigenden Energiepreise beschleunigt.
03.01.2017 12:20
Lesezeit: 1 min

Im Dezember erreichte die Inflationsratemit bei 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den höchsten Stand seit Mitte 2013. Auf das ganze Jahr gesehen blieb die Inflation mäßig. Die Verbraucherpreise stiegen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Grundlage vorläufiger Berechnungen mitteilte.

Den Anstieg im Dezember hatten Daten aus mehreren Bundesländern, die die Statistikämter am Dienstag veröffentlichten, signalisiert. Wie aus einer Reuters-Umfrage unter Analysten hervorgeht, dürfte die deutschlandweite Inflationsrate im Dezember auf 1,5 von 0,8 Prozent hochschnellen. Das Statistische Bundesamt gibt die Daten am frühen Nachmittag bekannt. Allein in Nordrhein-Westfalen stieg die Jahresteuerung im Dezember auf 1,9 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Juli 2013.

Für das laufende Jahr peilen die Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen eine Inflationsrate von 1,6 Prozent an. Es wäre der höchste Wert seit 2012.

Grund für die Entwicklung sind die Energiepreise. Denn erstmals seit langem steigen diese zum Vorjahresmonat wieder deutlich. In NRW etwa verteuerte sich Heizöl im Dezember um gut 21 Prozent und auch Tanken kostete binnen Jahresfrist 7,4 Prozent mehr.

Für die Europäische Zentralbank sind stabile Preise nur bei Inflationsraten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Jahresteuerung im Euro-Raum im Dezember auf 1,0 von 0,6 Prozent erhöht. Die Daten werden am Mittwoch veröffentlicht.

Dennoch will die EZB die niedrigen Zinsen beibehalten. Damit werden die deutschen Sparer doppelt abgestraft. Ökonomen sagen den deutschen Sparern eine deutliche Verschärfung der finanziellen Repression im Neuen Jahr voraus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...