Politik

Angela Merkel will für TTIP in die „Schlacht“ ziehen

Lesezeit: 1 min
17.01.2017 00:53
Angela Merkel hält es für nötig, eine Schlacht für TTIP zu schlagen. Auch der Bundesfinanzminister will sich der neuen US-Politik entgegenstellen - und die deutschen Exportüberschüsse verteidigen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen harten Kampf für internationalen Freihandel und Offenheit der Märkte angekündigt. Auf einer Veranstaltung der IHK Köln forderte sie am Montagabend die deutschen Unternehmen auf, sich diesem Kampf anzuschließen. Die Staatengemeinschaft habe die Finanzkrise durch Offenheit und Zusammenarbeit gemeinsam bewältigt. Aber heute würde einige schon wieder Auswege im Protektionismus suchen, sagte Merkel, ohne den künftigen US-Präsidenten Donald Trump namentlich zu erwähnen. "Ich bin da sehr entschieden. Aber die Zahl derer, die Zweifel anmelden, wird größer", sagte sie mit Hinweis auf Freihandelsabkommen. Sie sei zutiefst davon überzeugt, dass Offenheit sowie die Akzeptanz von Wettbewerb die beste Voraussetzung zum Erhalt des Wohlstands in der Welt seien.

Im Zusammenhang mit dem von ihr unterstützten transatlantische Handelsabkommen TTIP sprach Merkel von einer nötigen Schlacht, die man "aus Prinzip" schlagen müsse. "Und ich bin dazu gerne bereit." Die deutschen Unternehmen forderte Merkel ausdrücklich auf, sie zu unterstützen. "Ich bitte Sie, wirklich nicht aus kurzfristigen Opportunitätsgründen zu schnell von dem abzuweichen, dass wir als grundlegend richtige und erfolgreiche Prinzipen immer und immer wieder erkannt haben", mahnte sie. "Wer nicht für seine Ideale, für seine Grundwerte eintritt, wer um des kleinen Vorteils kurzfristig die Grundlage aufgibt, der wird dauerhaft nicht erfolgreich sein."

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die deutschen Außenhandelsüberschüsse verteidigt. Sie beruhten auf der Stärke der deutschen Wirtschaft, sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF. Diese wiederum sei eine wichtige Voraussetzung, dass Europa insgesamt seinen Beitrag zur Weltwirtschaft leiste. "Insofern ist die Kritik an den deutschen Überschüssen immer falsch gewesen. Und sie wird auch durch einen neugewählten Präsidenten nicht richtiger." Der Euro-Kurs sei für deutsche Verhältnisse hingegen etwas zu niedrig sei, sagte Schäuble. Der Kurs sei aber nicht manipuliert. Schäuble warb zudem weiter für Freihandel, um Wirtschaftswachstum zu erzielen. Der Abbau von Protektionismus sei für alle Staaten besser.

Trump hat sich zum Ziel gesetzt, die US-Handelsdefizite zu verringern und etwa Autoherstellern mit einer "Grenzsteuer" für importierte Wagen gedroht. Länder wie China und Deutschland verkaufen deutlich mehr Produkte in die USA als das Land selbst in die Staaten exportiert. An den deutschen Handelsbilanzüberschüssen gibt es seit Jahren Kritik.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...