Der Wahlkampfauftakt der AfD in Schleswig-Holstein stand unter dem Vorzeichen massiver Störungen. So musste der Auftakt von Kiel nach Aukrug verlegt werden, weil das Kieler Schloss eine geplante Veranstaltung mit Frauke Petry aus „Sicherheitsgründen“ absagte. Die „Autonome Antifa-Koordination“ hatte im Internet zur „antifaschistischen Gegenmobilisierung“ aufgerufen. Daraufhin musste der Termin nach Aukrug bei Neumünster verlegt werden. Dort wurde der Wirt, der der AfD sein Lokal zur Verfügung gestellt hatte, massiv bedroht. Die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung zitiert den Wirt: „Es wird damit gedroht, dass der Saal gestürmt wird, Farbbeutel und Molotow-Cocktails fliegen oder ein Güllewagen über den Gästen ausgekippt wird.“ Am Freitagabend waren etwa 400 Antifa-Leute aufmarschiert, die Polizei sicherte das Lokal mit einem Großaufgebot ab (Video am Anfang des Artikels).
Auch in Lübeck, wo Gewerkschaften, Grüne und SPD versuchten, die Veranstalter zu einer Absage zu zwingen, musste die Polizei die AfD-Teilnehmer vor dem Mob schützen. Die Welt berichtet: „Ob ältere Ehepaare, jüngere Männer, ältere Männer, einzelne Frauen, die sich aus Angst vor den Umstehenden lieber von einem Polizisten durch die Absperrungen begleiten ließen – sie alle wurden, ohne groß zu unterscheiden, als „Rassisten“, „Faschisten“ und „Nazis“ beschimpft, bepöbelt, ausgepfiffen. Massive Anfeindungen, ein wahres Spießrutenlaufen, das selbst der bei Lübeck lebende, jedweder rechter Umtriebe unverdächtige Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Schmidt, nur mit unwilligem Kopfschütteln quittierte.“
Stellungnahmen von Politikern der anderen Parteien im Hinblick auf das Grundrecht der Versammlungsfreiheit sind nicht bekannt.