Politik

Flughafen-Streik: Ryanair fliegt Personal aus dem Ausland ein

Lesezeit: 1 min
14.03.2017 12:29
Ryanair versucht in Berlin, den Streik des Bodenpersonals ins Leere laufen zu lassen: Die Fluggesellschaft hat Mitarbeiter mit Tageszulassungen aus dem Ausland eingeflogen. Die Gewerkschaft Verdi ist empört.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++WERBUNG+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Ryanair will dem Streik am Berliner Flughafen Schönefeld mit aus dem Ausland eingeflogenem Personal entgehen.

Verdi warf dem irischen Billigflieger Ryanair vor, mit eigenem Personal einen kleinen Teil der Flüge abzufertigen. "Dazu hat die Fluggesellschaft eigenes Personal aus dem Ausland eingeflogen, das jetzt ohne Sicherheitsüberprüfung mit schnell ausgestellten Tagesausweisen auf dem Schönefelder Vorfeld tätig ist", erklärte Rümker. Verdi sehe dadurch die Sicherheit der Passagiere bedroht und werde den Einsatz von Fremdarbeitskräften beim Luftfahrtbundesamt anzeigen. "Auch der Flughafen ist in der Pflicht, dieses Treiben zu verhindern, weil einmal die Sicherheit der Passagiere gefährdet wird und andererseits der Tarifkonflikt eskaliert", sagte Enrico Rümker.

Die Gewerkschaft Verdi hat den Streik an den Berliner Flughäfen am Dienstag fortgesetzt. Wegen des Ausstands des Bodenpersonals kommt es zu massiven Einschränkungen im Flugverkehr, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers mitteilte. "In Berlin-Schönefeld sind 125 Flüge gestrichen, in Berlin-Tegel 453." Der Streik hatte am Montagmorgen begonnen und soll bis Mittwochfrüh 5.00 Uhr dauern. Streikleiter Enrico Rümker hatte zuletzt angekündigt, Verdi könne weitere Arbeitskämpfe noch in dieser Woche nicht ausschließen. "Das entscheiden wir von Tag zu Tag", sagte Rümker zu Reuters. Die Chancen stünden 50:50.

Die Gewerkschaft ist nach eigenen Angaben weiter gesprächsbereit, allerdings nur bei einem deutlich verbesserten Angebot. Verdi fordert für die rund 2000 Mitarbeiter des Bodenpersonals eine Erhöhung des Stundenlohns um einen Euro auf zwölf Euro und einen Tarifvertrag mit einjähriger Laufzeit. Die Arbeitgeberseite bietet eine Erhöhung des gesamten Lohnvolumens von acht Prozent über drei Jahre an.

Bereits am Freitag hatte ein Streik zum Ausfall von fast 700 Flügen geführt, betroffen waren Zehntausende Passagiere. Am Montag wurden ebenfalls rund 660 Verbindungen gestrichen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...