Politik

Putschversuch: Norwegen gewährt türkischen Offizieren Asyl

Lesezeit: 1 min
25.03.2017 02:48
Norwegen gewährt mehreren türkischen Militärs politisches Asyl. Diese fürchten Strafverfolgung im Zusammenhang mit dem Putschversuch gegen die Regierung Erdogan. Norwegen und die Türkei sind Nato-Staaten.
Putschversuch: Norwegen gewährt türkischen Offizieren Asyl

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Vier türkische Offiziere und ein Militärattaché haben in Norwegen politisches Asyl gewährt bekommen. Der Anwalt von vier der fünf Personen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Zeitung Klassekampen. Demnach fürchten die fünf Militärs nach dem Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 Repressalien, wenn sie in ihre Heimat zurückkehren. Alle hatten sich zu dem Zeitpunkt in Norwegen aufgehalten und bestreiten jede Beteiligung an dem Putschversuch.

Der Zeitung Verdens gang sagte einer der Offiziere im Januar: "Ich kann unmöglich jetzt zurückkehren. Ich bin von meinem Dienst in Norwegen entlassen worden und mein Pass wurde annulliert. Wenn ich zurückgehe, werde ich sofort verhaftet und riskiere, gefoltert zu werden.» Der türkische Botschafter in Oslo sagte, ihre Furcht sei grundlos.

Auch in anderen Nato-Ländern wie Belgien, Deutschland und den Niederlanden haben zahlreiche türkische Militärs um politischen Schutz gebeten.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verlangt von der Europäern seit dem Putschversuch, dass die EU-Staaten Verdächtige und Mitglieder der Gülen-Bewegung an die Türkei ausliefern sollen. Nach eigenen Angaben hat die türkische Regierung der Bundesregierung Akten von Verdächtigen übermittelt. Erdogan warf Bundeskanzlerin Merkel vor, "Terroristen" zu decken. Ein türkische Minister hatte vor der Gefahr eines Religionskrieges in Europa gewarnt.

Am Mittwoch warnt auch Erdogan die Europäer vor einer Zuspitzung der Sicherheitslage: "Wenn Sie sich weiterhin so verhalten, dann wird morgen weltweit kein Europäer, kein Bürger des Westens in Sicherheit und Frieden die Straßen betreten können", sagte Erdogan am Mittwoch bei einer Rede in der türkischen Hauptstadt Ankara laut AFP.

Die Türkei ist wie Norwegen Mitglied der Nato. Die Nato, deren Generalsekretär Jens Stoltenberg Norweger ist, hat jede Mitwirkung am Putsch bestritten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohls Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldschatz geschrumpft - aber mehr Münzen und Barren in Privatbesitz
06.05.2024

Gold steht bei Privatanlegern derzeit hoch in Kurs. Vor allem Münzen und Barren sind gefragt. Degussa, Pro Aurum und andere...

DWN
Politik
Politik Nach Angriff auf SPD-Politiker drei weitere Tatverdächtige ermittelt
06.05.2024

Sachsens Polizei hat im Fall der Attacke auf Wahlkämpfer in Dresden einen hohen Fahndungsdruck angekündigt. Das führt nun zu ersten...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz zum Parteitagsauftakt in Berlin: Die CDU ist wieder da
06.05.2024

Die CDU trifft sich diese Woche zu einem dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms...

DWN
Politik
Politik China warnt deutsche Fregatte vor Fahrt durch Taiwanstraße
06.05.2024

Die Fregatte „Baden-Württemberg" hat die Leinen noch nicht losgemacht. Doch schon vor ihrem Einsatzbeginn steht ihre Route auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold Privatbesitz: Deutscher Goldschatz in Milliardenhöhe
06.05.2024

Der Goldbesitz der deutschen Bevölkerung, bestehend aus Barren, Münzen und Schmuck, ist nach dem Anstieg während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg aktuell: Russische Angriffe auf Ukraine während orthodoxem Osterfest
06.05.2024

Russische Einheiten setzen ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fort, auch während des orthodoxen Osterfests. Am Sonntag...

DWN
Technologie
Technologie Im Visier der Cyberangriffe: Digitale Souveränität soll im Mittelpunkt stehen
06.05.2024

Anstieg der Cyberangriffe in Deutschland: Die Politik und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fordern verstärkte...