Politik

Weniger Kämpfe in Syrien nach Einrichten von Schutzzonen

Die Kämpfe in Syrien haben nach der Einrichtung von Schutzzonen nachgelassen.
07.05.2017 02:47
Lesezeit: 1 min

In Syrien haben die Kämpfe zwischen Söldnern und Regierungstruppen nach dem Einrichten von Sicherheitszonen am Samstag nachgelassen. An einer wichtigen Front in der nahegelegenen Provinz Hama habe es aber weiterhin Gefechte gegeben, berichtet Reuters. Um Mitternacht trat eine auf die Initiative Russlands getroffene Vereinbarung in Kraft, die die Einrichtung von vier Schutzzonen für mindestens sechs Monate vorsieht. Der Iran und die Türkei hatten dem Vorschlag zugestimmt. Auch die syrische Regierung sicherte ihre Unterstützung zu, teilte aber zugleich mit, den Kampf gegen "Terrroristengruppen" im Land fortzusetzen.

Die am Samstag vom russischen Außenministerium veröffentlichte Vereinbarung über die Schutzzonen untersagt den Einsatz von Waffen sowie Luftangriffe in den Gebieten. Zugleich soll Zugang für humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung gewährt werden. Geflüchtete Bewohner könnten in den vier Zonen in ihre Häuser zurückkehren. Der UN-Syrien-Vermittler Staffan de Mistura hatte die bei den Syrien-Friedensgesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana getroffene Vereinbarung als vielversprechend für eine Beruhigung der Lage gewürdigt. Auch die Bundesregierung reagierte verhalten positiv: Wenn es gelänge, ab Samstag in gewissen Regionen Syriens Räume zu schaffen, in denen nicht mehr gekämpft wird und in denen humanitäre Organisationen Zugang erhalten, dann wäre das ein ermutigender Schritt, hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt. "Es wird darauf ankommen, ob diese Einigung auch wirklich umgesetzt wird, und da sehen wir besonders Russland in der Pflicht", sagte Seibert. Vertreter der syrischen Opposition lehnen das Konzept dagegen mit der Begründung ab, Russland habe in der Vergangenheit nicht zur Umsetzung von vereinbarten Waffenruhen beigetragen.

Die größte Zone zum Schutz von Zivilisten umfasst die nördliche Provinz Idlib sowie angrenzende Bezirke von Latakia, Aleppo und Hama. Dort leben über eine Million Menschen. Die drei weiteren Zonen sind in der nördlichen Provinz Homs, in der Region Ghuta im Osten der Hauptstadt Damaskus und im Süden des Landes an der jordanischen Grenze angesiedelt. Der Kampf gegen die Extremistenmiliz IS, die von Al-Kaida abgespaltene Nusra-Front sowie vereinzelte andere Gruppen soll indes unverändert fortgesetzt werden.

Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hat in dem seit sechs Jahren anhaltenden Konflikt mit der Unterstützung Russlands und des Iran militärisch die Oberhand gewonnen. Bestimmte Söldner werden laut Reuters "durch die USA zusammen mit der Türkei und anderen Verbündeten wie Saudi-Arabien unterstützt".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...