Politik

EU: Keine Sanktionen gegen Frankreich wegen Defizit

EU will Frankreich weiter Zeit bei Defizit geben
11.05.2017 20:44
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Kommission will den neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron beim Vorgehen gegen das Staatsdefizit nicht unter Druck setzen. "Meine Botschaft ist keine Botschaft des Drucks und auf keinen Fall eine Botschaft der Sanktionen", sagte EU-Wirtschafskommissar Pierre Moscovici am Donnerstag in Brüssel. Der Franzose zeigte sich zuversichtlich, dass Paris sein Staatsdefizit dauerhaft unter die Schwelle von drei Prozent drücken könne. Dazu sei nur "eine geringfügige Anstrengung" nötig.

In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Frühjahrsprognose hat die Kommission ihre Vorhersage für den Fehlbetrag in der französischen Staatskasse für 2017 auf drei Prozent angehoben. In ihrer Winterprognose vom Februar war die Behörde noch von 2,9 Prozent ausgegangen. Für 2018 geht Brüssel nun von 3,2 Prozent aus (nach 3,1 Prozent im Februar).

Der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt verpflichtet die Mitgliedstaaten, ihr Staatsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu halten. Frankreich hatte dieses Ziel letztmals im Jahr 2007 vor Beginn der Finanzkrise erreicht, als das Defizit 2,7 Prozent betrug.

Die EU-Kommission hatte trotz des mehrjährigen Verstoßes gegen den Stabilitätspakt aber auf Sanktionen verzichtet. Das Land bekam von Brüssel 2013 und 2015 zwei Mal eine Schonzeit von jeweils zwei Jahren, um seine Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen.

"Wir sind im Mai, alles ist machbar was die Sanierung der Konten und das Verlassen des Verfahrens eines exzessiven Defizits im Jahr 2017 angeht", sagte Moscovici. "Der Übergang zu drei Prozent ist in Reichweite."

Die Defizitvorhersage für 2018 geht demnach noch von einer unveränderten Politik aus. Er habe aber Vertrauen, dass der neue französische Präsident Macron, den Defizitwert unter die drei Prozent bringen werde. "Geben wir ihm seine Chance."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....

DWN
Politik
Politik Erste Wahlumfragen nach Migrationsdebatte: So schneidet die CDU/CSU ab
04.02.2025

Die CDU/CSU ist mit der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag hohes Risiko gefahren. Doch wie macht sich das in der Wählergunst...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall-Street-Analyse: Börsenprofis ziehen Parallelen zum Platzen der Dotcom-Blase
04.02.2025

Das effizientere KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek hat vergangene Woche hoch bewertete KI- und Technologieaktien erschüttert....

DWN
Panorama
Panorama Altkanzler Schröder mit Burnout in Klinik
04.02.2025

Altkanzler Gerhard Schröder hat sich zur Behandlung eines schweren psychischen Leidens in klinische Behandlung begeben. Laut seinem Arzt...