Politik

Umfrage Österreich: ÖVP unter Kurz auf Anhieb stärkste Partei

Ein erste Umfrage in Österreich ergibt: Die ÖVP ist unter ihrem neuen Parteichef Sebastian Kurz auf Anhieb stärkste Partei. Die Grünen wollen mit einer Doppelspitze kontern.
19.05.2017 14:54
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter ihrem neuen Vorsitzenden Sebastian Kurz hat die FPÖ in Umfrage vom ersten Platz verdrängt. Die Konservativen könnten mit 35 Prozent rechnen, wenn am Sonntag gewählt würde, ergab eine am Freitag von der Zeitung "Oesterreich" veröffentliche Erhebung des Instituts Neuwal. Damit legte die Partei gegenüber der vorigen Umfrage um 14 Punkte zu. Die bislang in der Umfrage führende FPÖ sackte um sieben Punkte auf 27 Prozent ab. Die SPÖ von Bundeskanzler Christian Kern brach gar um acht Punkte auf 20 Prozent ein. In einer Umfrage des Instituts Unique setzt sich die ÖVP mit 33 Prozent an die Spitze, gefolgt von SPÖ und FPÖ mit je 26 Prozent.

Noch nicht berücksichtigt ist in der Umfrage der Wechsel bei den Grünen: Nach dem Rücktritt der langjährigen Vorsitzenden Eva Glawischnig will die Partei mit einer Doppelspitze antreten: Tirols Landesparteichefin Ingrid Felipe wird Bundessprecherin, die EU-Mandatarin Ulrike Lunacek Spitzenkandidatin. Das hat der erweiterte Bundesvorstand am Freitag in Salzburg einstimmig entschieden. Lunacek gilt als sehr kompetente und erfahrene EU-Politikerin (hier im Interview mit den DWN). Felipe ist ebenfalls als sachliche Politikerin bekannt. Es wird sich zeigen, ob dieses interessante Gegenkonzept zu den Marketing-getriebene Spitzenmännern der anderen Parteien aufgehen kann.

Derzeit regiert eine Koalition aus SPÖ und ÖVP, die wegen ihrer Zerstrittenheit den Ausweg in Neuwahlen sucht. Am 15. Oktober wird das Parlament vorzeitig neu gewählt. Außenminister Kurz hatte am Sonntag den Vorsitz der ÖVP übernommen. Mit seinem restriktiven Einwanderungskurs - er war eine treibende Kraft hinter der Schließung der sogenannten Balkanroute - hat Kurz der FPÖ im Grunde im Handstreich ihre Kernkompetenz entrissen.

Mit Kurz sei die ÖVP in einer sehr guten Ausgangslage, konstatiert das Institut Unique. Es bleibe abzuwarten, ob er diese im Wahlkampf verteidigen könne, wenn mit deutlich mehr persönlichen Angriffen zu rechnen sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen auf Kosten der Wirtschaft: Russland vor dem ökonomischen Kollaps
31.07.2025

Russland steuert auf einen wirtschaftlichen Kipppunkt zu: Während Militärausgaben Rekordhöhen erreichen, kollabieren zivile Sektoren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führungswechsel bei Novo Nordisk: Hoffnungsträger unter Druck
30.07.2025

Novo Nordisk stellt die Spitze neu auf – mit Mike Doustdar übernimmt ein Mann mit Konzernkenntnis, aber vor allem mit enormer...

DWN
Technologie
Technologie Solaranlage auf dem Dach: Warum viele Betreiber kein Geld sehen
30.07.2025

Strom erzeugen und dafür kassieren – das ist die Idee hinter privaten Solaranlagen. Doch wer heute in Deutschland einspeist, muss...

DWN
Politik
Politik Waren die EU-Zusagen von Ursula von der Leyen an Trump leere Versprechen?
30.07.2025

Die EU hat den USA unter Trump Investitionen und Energieimporte in Billionenhöhe versprochen. Doch in Brüssel wächst der Zweifel: Die...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn, Solarstrom, KI: Was sich im August ändert
30.07.2025

Der August bringt spürbare Veränderungen – auf der Schiene, beim Strompreis, im Umgang mit KI. Für Millionen Menschen heißt das: neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten
30.07.2025

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Adidas-Aktie: Keine Preiserhöhung wegen Zöllen außerhalb der USA
30.07.2025

Trotz wachsender Unsicherheit durch US-Zölle liefert Adidas starke Halbjahreszahlen – und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...