Finanzen

US-Regierung verschärft Kampf gegen Bargeld und Bitcoin

Die US-Regierung will die Kontrolle über Digitalwährungen und Bargeld erheblich ausweiten.
15.06.2017 23:41
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung strebt offenbar eine erhebliche Ausweitung der Kontrollbestimmungen zu Digitalwährungen und Bargeld an. Der Senat hatte vor Kurzem einen entsprechenden Gesetzes-Vorschlag eingeführt, berichtet der Finanzblog Sovereign Man. Das Gesetz mit dem Namen  „Combating Money Laundering, Terrorist Financing, and Counterfeiting Act of 2017“ wurde inzwischen auf der Homepage des Kongresses veröffentlicht.

Eine der Bestimmungen des Gesetzes sieht vor, dass Bürger jedes Mal bestimmte Formulare ausfüllen müssen, wenn sie sogenannte „monetäre Instrumente“ im Gesamtwert von mehr als 10.000 Dollar mit sich führen, wenn sie in die USA einreisen oder ausreisen. Tun sie das nicht, drohen erhebliche Strafen von bis zu zehn Jahren Gefängnis. In einem solchen Fall könnten demnach die entsprechenden Kapitalmittel auch einfach vom Staat beschlagnahmt werden.

Das Gesetz ist besonders problematisch, weil Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ethereum zu den im Gesetz erwähnten „monetären Instrumenten“ zählen. Da diese mithilfe eines Smartphone gehandelt werden können, müssten alle Besitzer von Digitalwährungen bei jeder Reise ihre finanziellen Rücklagen offenlegen. Der Senat versuche, berichtet Sovereign Man, die Digitalwährungen damit den US-amerikanischen Geldwäscheregularien zu unterwerfen. „Wenn sie die USA also mit mehr als 10.000 Dollar an Bitcoin oder Ethereum verlassen, dann müssen sie dies den Behörden offenlegen oder Strafen wie Gefängnis oder Beschlagnahme fürchten.“

Die Folgen könnten weitreichend sein. Notwendig sei dann nämlich „eine Grenzschutz-Strategie um Prepaid-Handykarten und Digitalwährungen zu entdecken und verbieten, an den Landesgrenzen oder anderen Einreisepunkten in die USA, sowie der Ausbau der technischen Infrastruktur, um die Strategie umzusetzen“, schreibt Louis Cammarosano vom Finanzblog Smaulgold.

Die Preise für Digitalwährungen wie Bitcoin sind in den vergangenen Wochen extrem gestiegen. Die Tatsache, dass Digitalwährungen eine Alternative zur derzeit gültigen Weltleitwährung Dollar darstellen, könnte ebenfalls eine Rolle bei der offenbar geplanten Verschärfung der Gesetze spielen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...