Politik

Milliarden-Deal: USA verkaufen Katar Kampfflugzeuge

Lesezeit: 1 min
15.06.2017 13:21
Die USA gehen auf das isolierte Katar zu, nachdem sie den Druck auf das Emirat zuvor erhöht hatten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inmitten der diplomatischen Krise um Katar haben die USA mit dem Golfemirat ein Rüstungsgeschäft in Milliardenhöhe geschlossen. Die Regierung in Washington liefert F-15-Kampfflugzeuge im Wert von zwölf Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro) an Katar, wie das Pentagon am Mittwoch mitteilte. Zudem bereitete die US-Marine ein gemeinsames Manöver mit Katar vor.

US-Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte nach Abschluss des Rüstungsgeschäfts mit Katar, es werde die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit verbessern. Zusammen mit seinem katarischen Kollegen Chalid al-Attija rief Mattis zudem dazu auf, „die Spannungen in der Golfregion abzubauen“.

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vor zehn Tagen ihre Beziehungen zu Katar gekappt und eine Blockade gegen das Golfemirat verhängt. Begründet wurde das Vorgehen mit Katars Verbindungen zu „Terrororganisationen“ wie der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas und der Muslimbruderschaft. Hintergrund ist auch der harte Kurs Saudi-Arabiens gegen den Iran, den Katar nicht mitträgt.

Zwei Kriegsschiffe der US-Marine liefen unterdessen im katarischen Hafen Hamad südlich von Doha ein. Dort sollten sie an einem gemeinsamen Manöver mit einem Flottenverband des Golfemirats teilnehmen, hieß es. In der Wüste Katars sitzt auch das Centcom, das US-Zentralkommando für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Mit dem Rüstungsgeschäft und dem Manöver gehen die USA einen Schritt auf Katar zu. US-Präsident Donald Trump hatte das Vorgehen Saudi-Arabiens gegen Katar zuvor gutgeheißen. Zurückhaltender äußerten sich das Außen- und das Verteidigungsministerium. Sie riefen die Beteiligten zu einer Beilegung der Krise auf.

Auch die Türkei und Frankreich bemühen sich um Entspannung: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bereist derzeit mehrere Golfstaaten. Nach Gesprächen in Katar am Mittwoch wollte er am Donnerstag und Freitag mit Vertretern Kuwaits und Saudi-Arabiens zusammentreffen. Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erklärte, Saudi-Arabien könne als „Schlüsselakteur in der Region“ zur Lösung der Krise beitragen. Erdogan hatte die Blockade gegen Katar scharf kritisiert.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte nach einem Treffen mit dem marokkanischen König Mohammed VI. in Rabat, beide Länder seien an der Stabilität der Golfregion interessiert – „nicht zuletzt, weil die Länder eine wichtige Rolle in den Krisen in Syrien und Libyen spielen.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...