Finanzen

EU schafft Roaming-Gebühren in ganz Europa ab

Lesezeit: 1 min
19.06.2017 16:42
Die Roaming-Gebühren gehören in Europa der Vergangenheit an. Automatisch günstiger werden Auslandsgespräche dadurch aber nicht.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Für die Verbraucher in der Europäischen Union beginnt eine neue Zeitrechnung des Mobilfunks: Seit Donnerstag heißt es für alle Benutzer des Telefons im Ausland: keine Zusatzkosten mehr beim Einsatz des Handys im EU-Ausland. Die Kundenabzocke durch überhöhte Roamingkosten – also die Gebühren für die Durchleitung von Handygesprächen, Nachrichten und Daten in das Heimatland – ist damit endgültig vorbei. Die Ersparnis für Handynutzer in Deutschland werde auf durchschnittlich 144 Euro pro Jahr geschätzt, teilte die EU-Kommission mit.

Von Finnland bis Portugal, von Griechenland bis Irland können jetzt grundsätzlich alle Nutzer in jedem Land der EU sowie in Liechtenstein, Island und Norwegen zu ihren Heimattarifen telefonieren oder Nachrichten verschicken. In den vergangenen Tagen hatten verschiedene Betreiber ihre Kunden bereits über den nun anstehenden Wegfall der sogenannten Roaming-Gebühren informiert. Vodafone beispielsweise verschickte eine SMS an seine Kunden und wies darauf hin, dass die Tarifleistungen innerhalb Deutschlands nun auch in der EU gültig seien.

Mit dem Wegfall der höchst umstrittenen Gebühren geht ein jahrelanger Kampf um überhöhte Mobilfunkpreise in der EU zu Ende. Bislang fielen Roaming-Kosten im Ausland bei jedem Gespräch oder jeder Nachricht an, die durch ein fremdes Netz weitergeleitet werden mussten und dort Kosten verursachen. Für die großen Betreiber war das über viele Jahre eine lukrative Einnahmequelle, aus der Milliarden-Beträge flossen. Allerdings waren die Gebühren in den vergangenen Jahren bereits deutlich abgesenkt worden. Auch bieten verschiedene Betreiber seit längerem roamingfreie Tarife für ihre Kunden an.

Die Bundesnetzagentur kündigte an, die Einhaltung der Roaming-Regelungen genau zu überwachen. Neben den Heimattarifen würden die Betreiber auch nach dem 15. Juni andere Roaming-Tarife anbieten, die für Nutzer interessant sein könnten, die sich außerhalb der EU zum Beispiel der Schweiz oder in den USA befänden. Aufmerksam macht die Aufsichtsbehörde ferner auf missbräuchliche Nutzung des kostenfreien Roamings, die dann vorliegt, wenn günstige Handytarife aus einem Land dauerhaft im Heimatland genutzt würden. In solchen Fällen dürfen die Betreiber wieder Roaming-Aufschläge berechnen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...