Politik

Größte US-Banken bestehen Stress-Test der Fed

Die 34 größten US-Banken haben laut Reuters die erste Stufe des diesjährigen Belastungstests der Notenbank bestanden.
23.06.2017 01:27
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Selbst in einer extremen Rezession und einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenquote hätten die US-Banken noch genügend Kapital, um die Vorgaben der Aufseher zu erfüllen, teilte die Fed am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Die Institute – darunter Branchengrößen wie JPMorgan Chase oder die Bank of America – würden zwar im schlimmsten Fall auf Kredite von insgesamt 383 Milliarden Dollar verzichten müssen, sie würden demnach aber dennoch über deutlich mehr Kapital verfügen als vorgeschrieben. Die Quote habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verbessert.

Die Fed führte die Stresstests als Konsequenz aus der Finanzkrise von 2008 ein, um die Gesundheit der Branche regelmäßig zu überprüfen. Im Extremszenario der Fed-Experten würde sich die Arbeitslosigkeit auf zehn Prozent und damit mehr als verdoppeln. Die Belastungstests bestehen aus zwei Teilen: Am kommenden Mittwoch wird dann bekanntgegeben, ob die Fed die Kapitalpläne der Institute billigt.

Es ist der erste Bankenbelastungstest seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Er will den Finanzkonzernen weniger Vorschriften machen, um so die Kreditvergabe und die Wirtschaft insgesamt anzukurbeln. Das US-Finanzministerium stellte kürzlich Pläne für mehr als 100 Änderungen an geltenden Bankenregeln vor, die in den USA als Reaktion auf die Finanzkrise eingeführt wurden. Unter anderem sollen die Beschränkungen gelockert werden, denen Großbanken im Handel unterliegen. Der bislang jährliche Stress-Test sollen nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Die Überwachung von US-Banken mit einer Bilanzsumme von weniger als 50 Milliarden Dollar will das Ministerium grundsätzlich drosseln. Die Mechanismen für die Abwicklung maroder Geldhäuser sollen überprüft werden.

Die US-Notenbank hatte vor kurzem bekanntgegeben, der Forderung der Finanzbranche nach einer größeren Transparenz bei einem Stress-Test nachzugeben. Fed-Chefin Janet Yellen kündigte an, man werde unter anderem spezifische Beispiele aus den vergangenen Jahren veröffentlichen. Allerdings müssten die dem Test zugrundeliegenden Modelle weiter unter Verschluss bleiben. Ansonsten könnten die Konzerne ihr Verhalten ändern, um bessere Ergebnisse zu erzielen, ohne jedoch das Risiko zu senken. Die Banken hatten sich beklagt, dass die Prüfungen zunehmend verwirrend seien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...