Finanzen

Türkei erlässt Handelsverbot für ausländische Makler

Lesezeit: 1 min
05.07.2017 22:26
Die türkische Marktaufsicht hat faktisch ein Handelsverbot gegen ausländische Makler erlassen. Im Fokus stehen Spekulationen mit der Landeswährung.
Türkei erlässt Handelsverbot für ausländische Makler

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die türkische Aufsichtsbehörde Capital Markets Board (CMB) hat entschieden, dass die Bürger in der Türkei künftig keine Konten bei (Börsen-)Maklern (Broker) eröffnen dürfen, die nicht durch die CMB reguliert werden, berichtet Finance Magnate. Die Verordnung gelte für Broker, die Niederlassungen in der Türkei haben. Aus diesem Grund haben sich inzwischen zahlreich Makler aus der Türkei zurückgezogen.

Konten dürfen die Bürger nur noch bei Brokern eröffnen, die eine Lizenz für das Inland haben. Damit will die Behörde verhindern, dass die potenziellen Kunden sich an Broker mit Sitz im Ausland wenden, berichtet Finanzmarktwelt.de. Der CMB will sich zudem offenbar eine Kontrolle über ausländische Devisenspekulanten verschaffen. Denn der Devisenhandel über ausländische Broker wird durch die neuen Regeln verhindert. Damit werden die ausländischen Marktteilnehmer auf dem türkischen Markt isoliert.

Im Februar 2017 hatte die Türkei einen maximalen Hebel, also einen Fremdfinanzierungsgrad, von 1 zu 10 und ein Depotvolumen von 50.000 türkischen Lira festgelegt. Der Hebel lag zuvor bei 1 zu 100. Dadurch wollte der CMB die türkische Lira stabilisieren, welche nach dem fehlgeschlagenen Militärputsch vom Juli des vergangenen Jahres gegenüber dem Dollar deutlich an Wert verloren hat. Da die türkische Wirtschaft stark von Fremdkapital-Krediten abhängt, ist eine starke Abwertung der Lira besonders gefährlich.

Als Konsequenz wandten sich die türkischen Kunden an ausländische Broker, um diese Eigenkapital-Vorgaben zu umgehen und über das Internet nach wie vor Geschäfte mit einem Hebel von 1 zu 100 zu tätigen. Die Maßnahme hatte keine Wirkung. Aus diesem Grund musste der CMB Anfang Juli 2017 die Bestimmung erweitern, damit ausländische Broker und ihre türkischen Kunden die Verordnung nicht mehr umgehen können, so Haberturk.

Die Broker-Kunden beliefen sich in der Türkei im Jahr 2012 auf 7.000. Bis zum Ende des Jahres 2016 stieg diese Anzahl auf 37.000 Kunden, berichtet Dünya Gazetesi.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen China erhöht Goldbestände den siebten Monat in Folge
09.06.2023

Chinas Zentralbank hat im Mai ihre Goldreserven weiter aufgestockt. Zugleich gingen die chinesischen Dollarbestände weiter zurück....

DWN
Politik
Politik Ukraine: Schwere Gefechte im Süden und Osten des Landes
09.06.2023

Die ukrainische Gegenoffensive nimmt an Fahrt auf. Laut russischen Angaben wird in Gebieten im Süden und Osten der Ukraine erneut heftig...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Ostasien: „Shangri-La“ im Zeichen der Konfrontation
08.06.2023

Der Machtkampf der USA mit China prägt die Sicherheitskonferenz Shangri-La Dialogue in Singapur. Für Ostasien steht viel auf dem Spiel....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Axel Springer Verlag will KI-Firmen zukaufen
09.06.2023

Der Axel Springer Verlag wills in Geschäft mit Künstlicher Intelligenz einsteigen. Eine neue Abteilung soll ausloten, welche...

DWN
Politik
Politik Rundfunkgebühr: Ministerpräsidenten erteilen neuen Geldforderungen klare Absage
08.06.2023

Die Forderung des SWR-Intendanten und derzeitigen Vorsitzenden der ARD, Kai Gniffke, nach einer Erhöhung der Rundfunkgebühren, stößt...

DWN
Finanzen
Finanzen Schweizer Parlament gibt grünes Licht für Credit-Suisse-Untersuchung
08.06.2023

Das Schweizer Parlament macht den Weg frei für eine Untersuchung zum Zusammenbruch der Credit Suisse. Nun müssen Bankmanager fürchten,...

DWN
Politik
Politik Faeser: „Müssen das Europa der offenen Grenzen retten“
08.06.2023

Vor dem Treffen der EU-Innenminister hat sich Nancy Faeser (SPD) für eine Reform des Asylsystems stark gemacht. Grüne und Linke warnen...

DWN
Politik
Politik Trump wegen Geheimunterlagen-Affäre im Visier der Ermittler
08.06.2023

Seit Monaten untersucht ein Sonderermittler den Fund streng geheimer Geheimdienstunterlagen bei Ex-Präsident Trump. Über den Stand der...