Politik

Trump greift Justizminister Sessions scharf an

Lesezeit: 1 min
25.07.2017 17:21
US-Präsident Trump greift Justizminister Sessions in öffentlichen Stellungnahmen scharf an.
Trump greift Justizminister Sessions scharf an

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump hat die vor einigen Tagen begonnene öffentliche Demontage seines Justizministers Jeff Sessions fortgesetzt, berichtet AFP. In einer Serie von Twitter-Botschaften bezeichnete er Sessions als „angeschlagen“ und warf die Frage auf, warum dieser nicht gegen die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ermittle. Die Washington Post berichtete am Dienstag, im Weißen Haus werde über die mögliche Entlassung des Ministers beraten.

Der Präsident twitterte: „Warum gehen die Ausschüsse und Ermittler – und natürlich unser angeschlagener Justizminister – nicht den Verbrechen und Russland-Verbindungen der betrügerischen Hillary nach?“ In einer späteren Kurzbotschaft warf er Sessions vor, eine „sehr schwache Position“ gegenüber Clinton einzunehmen, wobei er auf die Affäre der Ex-Außenministerin um ihren regelwidrigen Umgang mit dienstlichen E-Mails verwies.

Trumps Äußerungen stellen eine Grenzüberschreitung dar: Normalerweise vermeiden US-Präsidenten aus Respekt vor der Gewaltenteilung tunlichst den Eindruck, dass sie Einfluss auf die Justiz nehmen wollten. Zudem war Trump selbst kurz nach seinem Wahlsieg im November von seiner früheren Drohung gegen Clinton abgerückt, er wolle sie ins Gefängnis bringen lassen.

Trumps Zorn auf Sessions resultiert primär daraus, dass sich der Justizminister im März in der in der Diskussion um mögliche Einmischungen Russlands in den US-Wahlkampf für befangen erklärt und die Oberaufsicht über die entsprechenden Ermittlungen der Bundespolizei FBI an seinen Stellvertreter Rod Rosenstein abgetreten hatte. Rosenstein setzte dann nach der Entlassung von FBI-Chef James Comey durch Trump im Mai den früheren FBI-Direktor Robert Mueller als Sonderermittler ein. Der Druck auf Trump ist seither stark gewachsen, befeuert von einem Teil der Medien.

In der vergangenen Woche ventilierte Trump seine Verärgerung über Sessions erstmals öffentlich. Dessen Befangenheitserklärung sei ihm gegenüber „extrem unfair“. Hätte er vorab davon gewusst, hätte er Sessions nicht zum Minister ernannt, beklagte sich Trump. Trotz dieser Kritik kündigte Sessions an, im Amt bleiben zu wollen.

Das Nachrichtenportal „Axios“ berichtete, als Nachfolger für Sessions sei der New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani im Gespräch. Dieser dementierte aber. Giuliani sagte zudem dem Sender CNN, Sessions habe mit seiner Befangenheitserklärung „die richtige Entscheidung“ getroffen.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...